Wissenswertes zu 2 Schränken und einem Buffetschrank

[tachles]

Hallo miteinander,

vor meinem ersten Posting stell ich mich mal kurz vor:

• 0 Ahnung von Antiquitäten
• Glücklicher Erbe einiger netter Möbel
• Gewillt, die Dinger mit größter Hingabe und Gewissenhaftigkeit aufzuarbeiten

Vieles erleichtern würde mir jetzt erstmal das Wissen um die Eckdaten zu den Möbelstücken. D.h. vor allem Holz, Epoche, Beschichtungen.

Schrank 1

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• Ist inzwischen zerlegt und steht in einem Schuppen, wo ich nur selten hin komme.
• Soll langfristig verkauft werden.
• Keine Holznägel verarbeitet.
• Deutliche Holzwurmspuren

Schank 2
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• Hole ich nächste Woche nach Hause.
• Kompromiss mit meiner Frau, damit ich den Schrank hier aufstellen darf: Die Malerei muss runter.
• (Teilweise) Holznägel verarbeitet.
• Ober- und Bodenplatte durch Schwalbenschwanzverzinkung verbunden.
• In der Mitte teilbar.
• Als Blender bezeichnet?

Buffet
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• Steht schon zu Hause.
• (Einige wenige) Holznägel verarbeitet.
• Viele Nüsse im Holz.
• Moderne Schlösser.

Der Schrank 2 und das Buffet sollen farblich angepasst werden. Wie genau weiß ich noch nicht. Aber zumindest nicht noch dunkler.

Kann mir jemand mit irgendwelchen Eckdaten zu den Möbeln weiterhelfen? Brauche Infos, Infos, Infos.

DANKE!

vg Olli

[Willi]

Hallo Olli!

Löblich, dass du die Möbel aufarbeiten willst, wobei ich bei Schrank 2 mein Veto einlegen würde!!!
Schrank 1 stammt wahrscheinlich so aus 1870 herum und hat eine schöne Furnier. Da man auf deinen leider nicht allzu guten Fotos nicht erkennt, wie die Oberfläche beschaffen ist (Kratzer, lose Furnier, lose/fehlende Teile) wären generell von allen 3 Objekten bessere Fotos wünschenswert, um dir besser helfen zu können.
Das kleine, einfache Buffet dürfte ebenfalls grob aus der Mitte des 19. Jhdt.. stammen, wurde allerdings schon abgelaugt bzw. anders vom ursprünglichen Anstrich "befreit" und mit Wachs aufgearbeitet, wie ich vermute. Die Beschläge kann man auf den Bildern nicht erkennen.
Beim Schrank 2 tippe ich, wie auch die Inschrift besagt, auf eine frühere Entstehung, glaube 1811 zu lesen, was zeitlich gut passt. Hier wäre ein Erhalt der noch originalen Fassung unbedingt wünschenswert.
Überstürze jetzt bitte nichts und schicke uns, wenn möglich, einige bessere Bilder, auf denen man erkennt:
- Innenseiten der Laden
- Rückseite der Stücke
- Schlösser, Scharniere
- Beschaffenheit der Oberfläche.
Eröffne bitte für jedes der drei Stücke einen eigenen Beitrag und beschreibe möglichst genau den Zustand - wir helfen dir dann gerne weiter!

[Gast]

Servus Olli,

willkommen im Forum

Bitte, bitte keinesfalls den mittleren Schrank von der Fassung befreien. Der Schranktyp war immer bemalt und bei Dir scheint es sich um die originale Bemalung von 1811 zu handeln. Das ist recht selten und der Wert von einem original gefassten Schrank ist vielfach höher wie die abgelaugte Version.
Abgelaugt würde ich mal sagen so um 150 bis 300 Euro (je nach Region und wie das Holz darunter rauskommt) - gefasst/bemalt kann so ein Schrank im Bereich deutlich über 1000 gehandelt werden.

Der Schrank war immer mit Malerei versehen, ablaugen wäre so wie wenn ein Mensch ohne Haut rumlaufen würde....

[rw]

Hi.
Ich kann hier nur mit Harry zustimmen.
Ganz abgesehen von dem Verlust des Wertes, mit der Malerei gelöscht, würde es wertvolle Hinweise und Verbindungen zur Geschichte des Kabinetts und der Zeit, in der es produziert wurde, entfernen.

Grüsse
rw

[gerümpel]

Hallo Olli, ich kann den Vorrednern nur zustimmen: Schrank 1 und 3 sind nicht der Rede wert. Die kann man ent- oder neu lackieren und benutzen. Der mittlere, ein gut erhaltener Bauernschrank ist ein Hochzeitsschrank, datiert auf 1811 (manchmal wurden Möbel auch mehrmals als Hochzeitsschrank verwendet und nur neu bemalt, also mal genau mit Schlaglicht hinsehen, ob unter der 18 und der 11 nicht vielleicht eine ältere Jahreszahl hindurchscheint). Die Blumenbouquets und die Arabesken im Stile der Zeit sind schön ausgeführt und auch sehr gut erhalten. Das ist nicht so häufig der Fall. Der Schrank ist mittig teilbar, damit er durch die engen Türen in die Stube passte. Vor Jahren wurden für solche Möbel von Sammlern viele Tausend Mark bezahlt. Heute sind Bauernmöbel aus dem 18. und 19. Jh. nicht mehr so en vogue und deutlich preiswerter. Wertvoll und selten sind sie aber immer noch. Einen so gut erhaltenes, über 200jähriges Möbel abzulaugen, halte ich auch für einen Frevel.