Altes/Antikes Gebetsbuch aus Sri Lanka. Wie alt wirklich?

[seaphone]

Hallo alle zusammen,

Das ist mein erster Beitrag im Forum, weil ich mit meiner eigenen Recherche an meine Grenzen stoße. Ich hoffe Erstlingsposts sind gerne gesehen und das Thema passt in das Buchforum. : )

Ich habe ein altes Gebetsbuch aus Palmenblättern auf dem Dachboden meiner Familie gefunden, das vor ca. 33 Jahren aus (wahrscheinlich) Sri Lanka mitgebracht wurde. Die Sprache ist Singhalesisch (soweit ich das beurteilen kann) aber das Herkunftsland kann ebenso das gesamte Indonesien oder das damalige Burma gewesen sein.

Damals wurde es bereits als Antiquität erstanden. Zwar ist das Büchlein entsprechend benutzt und hat eine schöne Patina. Aber da ich mich absolut nicht auskenne bin ich mir nicht sicher wie sich Alter und eventuell der Wert festlegen lassen. Der zum Teil chaotischen Schriftführung nach zu urteilen muss es nicht unbedingt das Werk eines Klosters gewesen sein. Auch da habe ich nichts greifbares rausfinden können. Nur Vergleiche mit ähnlichen Gebetsbüchern.

Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen was das Alter und vielleicht sogar den Wert des Stücks angeht. Fotos sind angefügt.

Danke im Voraus!

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[Pikki Mee]

Moin,

und willkommen im Forum

so weit ich es erkennen kann, könnte Sinhala eine Möglichkeit sein.... Das wird ja eigentlich nur in Sri Lanka geschrieben? vgl. [Gäste sehen keine Links] bzw. andere Schriften in der Gegend [Gäste sehen keine Links]

Hast Du denn einen familiären Bezug dazu? oder auch, weißt Du ob tatsächlich Gebetbuch oder ev. anderer Inhalt?

Vorweg noch, auch für mögliche Mitleser: wiki sagt >> Palmblattmanuskripte sind Manuskripte auf Palmblättern. Sie waren über Jahrhunderte hinweg der wichtigste Textträger in Süd- und Südostasien. ... << [Gäste sehen keine Links] in Englisch noch etwas ausführlicher [Gäste sehen keine Links]

Habe mal als allerersten Vergleich etwas herausgesucht, wo noch einige Infos dabei stehen
Sri Lanka [Gäste sehen keine Links]
Burma [Gäste sehen keine Links]

Insgesamt denke ich aber, dass Du für eine genaue Bestimmung und Werteinschätzung in diesem speziellen Fall einen Experten brauchst, der sich damit auskennt / es lesen kann / Erfahrung hat und beurteilen kann, ob Gute-Nacht-Geschichten oder kulturhistorisch wertvoll

So jemand meine ich >> Die Indologin Dr. Petra Kieffer-Pülz ... beschäftigt sich mit der jahrhundertealten Lehre des Buddha, und zwar mit den Rechtstexten, welche die bis heute gültigen Regeln für buddhistische Mönche und Nonnen behandeln. Im Zentrum ihrer Untersuchungen stehen die Texte der in Süd- und Südostasien beheimateten Theravāda-Tradition, die in der mittelindischen Sprache Pāli abgefasst sind. << [Gäste sehen keine Links]
Und: da steht noch was Interessantes >> Das Pāli ist in seiner Bedeutung und Funktion dem Kirchenlatein Westeuropas vergleichbar. Es ist die internationale religiöse Sprache der Theravāda-Buddhisten in Birma, Thailand, Kambodscha, Laos und Sri Lanka << tja, vielleicht doch diese Sprache?? vgl. [Gäste sehen keine Links] oder [Gäste sehen keine Links]

Weiß nicht, ob weranders hier sich schon mit so etwas beschäftigt hat, ist ja etwas exotisch... dann kommt vielleicht noch was mehr

*Pikki*

[seaphone]

Hi Pikki,

Danke erstmal für die ausführliche Antwort! So einige Perspetkiven haben mir tatsächlich gefehlt aber ich bin zum Glück an den richtigen Ort geraten

Hast Du denn einen familiären Bezug dazu? oder auch, weißt Du ob tatsächlich Gebetbuch oder ev. anderer Inhalt?

Nein es gibt keinen wirklichen Bezug. Der Inhalt ist genauso wenig bekannt. Ich habe leider keine Ahnung welcher Grund gerade dieses Manuskript vor den ca. 30 Jahren so interessant gemacht hat. Und wirklich viel kann ich auch nicht aus meinen Verwandten herausbekommen. Liegt also alles ziemlich im Nebel. Ich hake nochmal nach um festzulegen ob es eine religiöse oder allgemeine Schrift sein kann.

Der Tipp mit Pāli könnte natürlich stimmen. Ich schau mal ob ich das irgendwie bestätigt bekomme.

[seaphone]

Hi,

Habe ein wenig mehr über das Büchlein erfahren können. Vielleicht kann mir ja jemand anhand der Infos noch ein wenig mehr über Alter und Wert herausfinden. Ich habe natürlich versucht mit den Details etwas anzufangen, aber manchmal fehlt mir dann doch die Übersicht um die richtigen Seiten und Infos anzusteuern oder nach den richtigen Begriffen zu googlen

Das sind die Details:

- Es ist ein Kompendium aus Rezepten und medizinischen Anleitungen/Anweisungen (zum Beispiel die Behandlung von Schlangenbissen) aus einem buddhistischen Kloster in Ceylon.

- Wie schon gerade erwähnt, es stammt definitiv aus der Zeit als Sri Lanka noch Ceylon hieß, also auf jeden Fall vor 1972. Wahrscheinlich das 19. Jahrhundert, aber da gab es keine genauen Hinweise auf eine genaue Zahl und Angabe.

- Die Sprache scheint mit großer Wahrscheinlichkeit Singhalesisch/Singhala zu sein.

- Das Buch wurde über eine oder mehrere (Kloster)Generationen und zwischen den Mönchen weitergegeben und getauscht.

Edit: Nochmal zum Besitzübergang vor den 30 Jahren: Meine Verwandten haben das Buch anscheinend doch nicht gekauft sondern in einer Hütte geschenkt bzw. mitgegeben bekommen. Sie waren Lehrer, es kann also sein, dass da irgendein Zusammenhang zur Weitergabe von Wissen besteht. Das ist natürlich die romantische Sicht auf die Dinge Es kann auch andere Gründe gegeben haben. Auf jeden fall scheint es der Schilderungen und Übersetzungen nach kein Touristenobjekt zu sein. Der Zustand hat sich meinem Nachfragen zufolge nicht allzu sehr verändert, seit das Werk aus Sri Lanka hierher gebracht wurde.

Das ist jedenfalls alles was ich durch eine Teilübersetzung (nicht alles konnte wirklich entziffert werden) und durch das Nachfragen bei meinen Verwandten erfahren habe.