Moin oder beter vunavend ,iebe Expertinnen und Experten
ich weiss nicht weiter:
Mein Schrank:
Masse: H 172, B 89, T 55 cm. – Farbe: sehr dunkel, entspricht etwa dem Innentuerfoto
Der Schrank besteht aus 2 Teilen: einem schweren Unterteil mit 1 Schublade und darüber einer herausziehbaren Ablage sowie einem relativ leichten Oberteil mit 1 Schublade.
Der Schrank gehoerte einem Grossonkel von mir, der um 1900 ein "grosses Haus" in Holstein fuehrte und u.a. Antiquitaeten sammelte. Ich habe den Schrank von meiner Mutter geerbt.
Der Schrank beeindruckt durch das Schnitzwerk in der Tür, die nach rechts öffnet. Das Schlüsselloch ist mit einer einschiebbaren quadratischen Rosette verschließbar, die auf der rechten Seite der Tür ein fest sitzendes Pendant hat. Das Zentrum der Schnitzereien auf dem Türblatt bilden 2 allegorische Bären (Wölfe/Hunde…?) mit einer geschnitzten Umschrift „Magdalene v. Qualen. H sowie den Buchstabenfolgen I.D.G.D. - E.S.G(?).S.)“ – Das H koennte vielleicht auch zu E.S.G.S. - H. gehoeren
Die vorgesetzten Schubladenblenden bestehen auch aus Schnitzereien mit mittig je 1 breit gefluegelten Engel. Auf der oberen Schublade ist zudem die Inschrift Anno Domini und MDCXIIII, also 1614, angebracht. Die Löwenköpfe links und rechts an jeder Schublade dienen zum Öffnen und Schliessen. Im Kapitel „thront“ eine geschnitzte Frauenbüste.
Sieht man sich den Schrank genauer an, liegt die Vermutung nahe, dass die – vermutlich wirklich sehr alten - Schnitzereien eines frueheren Moebelstuecks (jener Magdalene v. Qualen, evtl.. tatsaechlich 1614) - in den möglicherweise später angefertigten Korpus integriert wurden. Dafür sprechen m. E z.B. die verglichen mit den Ranken um die Wappenschnitzerei leicht veraenderten Ranken links u. rechts an der Tür.
Ich habe im Internet versucht, etwas ueber eine „passende“ Magdalene (oder ~a) von Qualen um 1600 herauszufinden. Auf der Seite [Gäste sehen keine Links] findet man eine solche: Magdalene von Rantzau geb. von Qualen, geb. 1599 (anderer Eintrag als Magdalena von Rantzau, geb. von Qualen 1600, aber offenbar dieselbe Person: unterschiedliche Schreibweise des Vornamens bei sonst identischen Namen, Todesjahr (1667) und Schwester (Margrethe). Eine andere Magdalene/a wurde 1537 geboren, was aber wohl für die Schrankangabe (wenn die denn „richtig“ ist) wohl zu frueh waere. Im Übrigen ist der Vorname im Zeitablauf immer wieder mal vergeben worden.
Ich habe noch ein Problem: die Köpfe der Bären/Hunde/… passen weder zu den Wappen derer v. Qualen (wikipedia „Qualen“) noch zu denen derer v. Rantzau (wikipedia „Rantzau“). Auch ein Vergleich mit den Adelswappen beider Familien in den Folianten der CAU Bibliothek Kiel „Wappen Schleswig-Holsteinischer, Dänischer und anderer adeliger Familien“ (unbek, Autor, o.O. o.J) blieben ohne Erfolg:
v.Q.: [Gäste sehen keine Links]
v.R.: [Gäste sehen keine Links]
Ich habe schliesslich die Einschraenkungen auf v.Qualen und v.Rantzau aufgehoben und unter dem Adel S-Hs nach zwei Bären/… gesucht, aber nur ein Wappen gefunden, auf welchem die Tiere „meinen“ halbwegs ähnlich sehen. Das Wappen gehoert zu den Familien von Buchwaldt (Buchwald, Buchvalt) und befindet sich am Torhaus von Schloss Johannstorf / Mecklenburg (4. Bild von oben) auf der Internet-Seite: [Gäste sehen keine Links]
Das Schloss ist zwar „erst“ 1743 errichtet worden, es gab aber zuvor eine alte Wasserburg, so dass das Torwappen durchaus von dieser in das neue Schloss integriert worden sein koennte (Naturstein in einen Backsteinbau). Dies koennte das Jahr 1614 nicht unmoeglich erscheinen lassen…. Naja, es koennten ja auch noch andere Wappenformen derer von Qualen mit bärenähnlichen Köpfen existieren, die ich nicht gefunden habe – schliesslich ähneln u.a. auch die Bären auf den Wappenformen derer v. Buchwaldt eher Wölfen oder Hunden. Hypothesen lassen sich ja bekanntlich schneller finden als Theorien und noch seltener bewaehren sich diese….
Auf jeden Fall ist mir der Schrank seit meiner Kindheit sehr ans Herz gewachsen. Ich will ihn auch nicht verkaufen, aber meine Neugier betrifft
• das Alter der Schnitzereien (spricht etwas gegen die Vermutung 1614 ?)
• die Entstehungsperiode der Komposition (wenn aus sehr alt u. alt kombiniert),
• die Bedeutung der Buchstabenfolgen I.D.G.D. und E. S. G.(H?) – das koennte die Magdalene neu definieren –1614 muss ja nicht einmal zwingend zu „meiner“ M.v.Q. gehören?
• und natuerlich eine Einschaetzung des Wertes, wenn dieses überhaupt möglich sein sollte – der Schrank ist ja zumindest kein „gängiger Typ“ wie etwa das beruehmte Hamburger Schapp.
Ich wuerde mich sehr freuen, wenn Ihr mir helfen koenntet.
In angespannter Erwartung und mit herzlichen Gruessen lokibarbet
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Kleiner alter Eichenschrank mit Schnitzereien
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- Pikki Mee Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 6936
- Registriert:Samstag 9. Mai 2015, 02:15
- Reputation: 15426
Kleiner alter Eichenschrank mit Schnitzereien
Dobry wieczór,
zu allem hast Du Links... aber nicht dazu: wo in wiki hast Du geguckt? da? [Gäste sehen keine Links] ...das sind Eberköpfe, ja... und bei Buchwald... das kommt doch hin mit dem Stammwappen? Es gibt vielleicht mehrere Buchwalds, aber Wappen sind i.d.R. einmalig.
Da mal 'Bestätigungen' mit der Darstellungsform, wie sie in der Schnitzerei zu sehen ist, in einem Kommentar von Masch zu Hefner
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bzw. Mecklenburgisches Wappenbuch [Gäste sehen keine Links]
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Ganz alte Darstellung [Gäste sehen keine Links] >> Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Meklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft. Von Dr. Crull zu Wismar. ... ...
336) v. Bokwold, Buchwald, R. Dethlev, 1291, 2101.
Schild (Abbildung)
S.: ein gekrönter Bärenkopf mit aufgerissenem Rachen im schräge getheilten Schilde, 1319, Milde, S. 6 und Taf. 1, sch. in w. und r. Auf einzelnen Siegeln ist die Theilung nicht angegeben. <<
Damit wird es ungewollt und gar nicht passend etwas knifflig: "im schräg getheilten Schilde" ... die vorher gezeigten Abbildungen zeigen eine Querteilung. Tja... Wappen sind eigentlich einmalig, können aber auch verwirrend sein, denn da [Gäste sehen keine Links] ist der gekrönte Bär im schräg geteilten Schild samt Wiederholung als Helmzier... unter "Straszynski" -->> ??? macht erstmal wenig Sinn, sollte man aber nicht vergessen, ggf. zu berücksichtigen... vorher eruieren bringt [Gäste sehen keine Links] bzw. [Gäste sehen keine Links] ... und da findet man doch die Herkunft >> Family von Buchwald. This family has expired but directly relative with them family Gablentz [3] and Straszyńskich family, living in the Vilnius region and Poland . <<
Also 1319 noch schräg, in der polnischen Linie auch... wann und warum hat sich das in SH und MV geändert in quer?
Leider kann man auf der Schnitzerei keine Teilung sehen und auch nicht die Form des Schildes. Uradel ja, aber noch ein wichtiges Detail zu den anderen Darstellungen: der Helmzierbärenkopf sitzt nicht auf einer Krone

Etwas hinderlich beim Gang in sehr alte Aufzeichnungen ist (neben: ist was digital vorhanden) vielleicht noch die unterschiedliche Schreibweise dort (von Bockwold bis irgendwie)... aber mal sehen, ob und wann sich welche Linien mal kreuzten 8)
*Pikki*
- lokibarbet Offline
- Reputation: 0
Kleiner alter Eichenschrank mit Schnitzereien
Hallo Piki,
lieben Dank - wie immer schnellst-moegliche Reaktion und dazu detailliert!! ! ich muss nun erst einmal "nachsitzen" - besser:: nachlesen und nachdenken. lG lokibarbet
meine Korrektur: ja, ich hattee dort geguckt: [Gäste sehen keine Links]
lieben Dank - wie immer schnellst-moegliche Reaktion und dazu detailliert!! ! ich muss nun erst einmal "nachsitzen" - besser:: nachlesen und nachdenken. lG lokibarbet
meine Korrektur: ja, ich hattee dort geguckt: [Gäste sehen keine Links]
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