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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

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  • cazor Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von cazor »

Na,

ich habe heute ganz stolz diesen Bugholz Armlehnstuhl ertrödelt.
Denke er ist Jugendstil (symmetrischer Wiener Jugendstil?), um 1910 vll.
Stark zuwendungsbedürftig.
Er hat noch sein Etikett und ich bitte um Hilfe bei der Entzifferung, da ich nichts mehr erkennen kann.
Da können nur Erfahrungswerte helfen, vermuten tu ich Jacob & Josef Kohn Wien.
Erstmal der Stuhl, er braucht ne neue Korbsitzfläche, da hab ich schon wen.
Dann ist er übergeschmiert worden in einer Zeit, als man Holz unbedingt braun einschmieren musste.. dem nehme ich mich gleich an.
Was wäre denn dem Original entsprechend für eine Oberflächenbehandlung notwendig? Ebonisieren, Beizen, Schellack? Wachsen?
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Jetzt zum Etikett.
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Erkennt jemand etwas?
Freue mich auf wie immer auf eure kompetente Bewertung,

Carsten
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  • Gast Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von Gast »

Moin,

Glückwunsch zum Stuhl - der schaut richtig gut aus :)

Oberfläche würde ich mit dunkler Nussbaum Körnerbeize überarbeiten und dann mit Petersburger Möbellack die Oberfläche behandeln. Vergleiche auch [Gäste sehen keine Links]

Ich nehme für so stark gerundete Oberflächen mittlerweile keinen reinen Schellack mit Ballen und so - mit dem Petersburger Möbellack (den ich noch ein wenig verdünne....) erziele ich mit einem sehr weichen Pinsel feine Oberflächen. Wichtig ist die Temperatur in der Werkstatt, das Möbel und die Raumtemperatur sollten mindestens 22°C haben. Ein wenig wärmer schadet nicht - und die Temperatur sollte bis zur Abtrocknung gleich bleiben.
Staubfreie Umgebung versteht sich ja wohl als Grundlage...

Zum Hersteller würde ich aktuell J. und. J. Kohn vermuten - das dürfte sich nach einer Recherche mit Abbildungen bestätigen oder in eine andere Herstellerrichtung entwickeln.

Klassisches Stuhlgefleckt, dunkles Holz (ebonisieren würde sich anbieten - jedoch ist da die Anwendung technisch anspruchsvoll) und dann den seidig glänzenden Petersburger Möbellack aufbringen: :) Dein Stuhl dürfte sich wie neugeboren fühlen 8)
  • Pikki Mee Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von Pikki Mee »

Moin,

erst mal - guter Fang, ja :) ... congrats

Zum zweiten machen wir aus der Vermutung mal eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für Jacob & Josef Kohn, Wien damit zum Vergleich [Gäste sehen keine Links] ...denn 'Jacob' lässt sich ja noch ganz gut lesen ;-)

Und schauen nach dem Modell dieses Bürostuhls da [Gäste sehen keine Links] und bildmäßig noch besser dort [Gäste sehen keine Links] bzw. [Gäste sehen keine Links]

Punkt drei: die Frage wäre ja bei einer eventuellen Restaurierung auch, ob eine Annäherung an den Originalzustand wieder erreicht werden sollte, oder ob die Farb- und Materialwahl nach Gusto erfolgt... die vorgezeigten Beispiele sollen original, also recht hell sein. Den zu beizen oder ebonisieren, dunkler oder gar schwarz zu machen, würde m. E. der Optik mit der schönen Linienführung eher nicht so gerecht werden.

Die Anlehnung an Thonet ist recht offensichtlich.. da mal ein ähnliches Modell [Gäste sehen keine Links] und der Spezialist da [Gäste sehen keine Links] der auch vor zu viel schleifen warnt, könnte vielleicht doch auch zu einem Kohn was sagen (letzter Satz links unten). Ansonsten noch ein Tipp für einen möglichen Kontakt [Gäste sehen keine Links]

*Pikki*
  • cazor Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von cazor »

Danke an euch!
Petersburger Lack ist geordert.
Unter 2 dicken Ölfarbschichten ist der Stuhl... schwarz.
Das Etikett entspricht dem von pikki geposteten.
Also ein Kohn. Bin ich sehr zufrieden damit!
Muss nich Thonet sein, obwohl der Verzicht auf das Patent für Bugholz seitens Thonet unter dem Druck von Kohn durch die Jahrhunderte müffelt..
Nur so konnten viele Designer ihre Bugholzikonen entwerfen. Ähh genug..
Also schwarz gebeizt unterm dicken Ölfarbauftrag. Pikki ich bin fest der Meinung, der Thonet-Experte meint mit zu vermeidender Schleifarbeit die Patina und da hat er völlig recht.
Übrigens finde ich die schwarzen Möbel aus der Zeit in ihrer Linienführung gerade interessant, da keine Maserung die schlanken Formen stört. Es gibt da von Kohn diese Fledermausstühle beispielsweise, die finde ich in Schwarz ganz super. Aber auch eine laienhafte Wiederherstellung verlangt doch von mir die Annäherung an das Original. Nicht das in 30 Jahren wer schimpft über die Zeit, in der alles dunkel gebeizt wurde...
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  • Gast Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von Gast »

Dann gehts Du den Weg der schonenden Überarbeitung ?

Dann solltest Du mal schauen ob sich der Oellack irgendwie abkratzen, ziehen läßt. Manchmal gibt es schlecht vorbereitete Untergründe, da haftet der Lack nur oberflächlich, falls überhaupt :roll: und kann relativ einfach wie eine eng anliegende Frischhaltefolie in Stücken abgezogen werden.

Falls doch mit fester Haftung - dann wäre erstmal Schleifvlies in der Körnung 80 bis 120 die Wahl meiner Mittel. Auch hier wieder darauf achten dass nicht der wenige Originallack ebenso beseitigt wird.

Hinterher gut sauber machen, nötigenfalls mit schwarzer Beize (hier bitte ein lösemittelhaltiges Produkt verwenden, erspart den Wasserzwischenschliff) die zu hellen Stellen angleichen - und dann mit relativ stark verdünntem Petersburger Möbellack und einem sehr weichen, feinen Pinsel (Kolinsky Rotmarder...) dünn lackieren.
Du hast hoffentlich die seidig glänzende Version gewählt? Hochglanz steht so einem Stuhl nicht gut.
  • cazor Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von cazor »

Auweia ich hatte gar nich die Wahl zwischen seidig und glänzend...
Hab mit dem Abziehen begonnen. Der Stuhl sieht momentan aus wie ein Titanicüberlebender...
Ohne Abbeizer wird das nix. Die erste Ölfarbschicht is richtig trocken und fest. Die 2. dick braun und abziehbar. Mit der Ziehklinge richte ich aber zuviel Schaden an.
Auch weil alles rund ist.
Hier mal ein Thonet in schwarz:
[Gäste sehen keine Links]
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  • Gast Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von Gast »

Bitte sei vorsichtig mit zu harten, steifen Ziehklingen. Besorge Dir eine ganz feine, elastische Lackziehklinge [Gäste sehen keine Links] und ziehe den Lack ab.
Gut in dem Bereich sind auch Glasscherben von dickwandigen Weinflaschen, mit solchen Stücken wurden schon früher alte Lackschichten entfernt. Die Flaschen von Lanson und Krug eignen sich besonders gut dafür - vorallem sind die frisch nach dem Zerschlagen sehr scharf. Passende Handschuhe dabei tragen ;-)
  • Idealist47 Offline
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Bugholz Armlehnstuhl - wer kennt den Hersteller?

Beitrag von Idealist47 »

Moin Carsten, ja Ziehklingen ist eine Wissenschaft im Umgang und Grad anziehen. Ich gebe dir Alternativen dazu:
Diese Farbe wird aus verkochten Leinöl sikkativiert und viel Pigment bestehen, wenn er aus den etwa 50ern ist.
Für geübte geht das vorsichtige Erhitzen des Lackes und gleichzeitig mit einer nicht zu scharfen Klinge abschieben. Dann mit
Stahlwolle ( ohne anschließende Wasserbeize aufzutragen ) und Ethanol säubern. Oder ein selbstgemachter Abbeizer :
Laponite ( oder Kleister ) mit purem Aceton mischen bis eine Paste entsteht. Auftragen und in Folie wickeln. anschließend wieder
mit Aceton säubern. Aceton ist flüchtig aber nicht mehr so stark gebunden in Bindemittel.
Ziehklinge kann schnell mal hängen bleiben und die Patina ist hin.
Immer erst Versuche machen.
Zum Schluß: wenn es noch möglich ist die Schrauben lösen und Teile makieren
Viel Erfolg
Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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