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Oblatenlöffel?

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  • lokibarbet Offline
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Oblatenlöffel?

Beitrag von lokibarbet »

vunabend all tohoop - guten Abend, liebe Helfer,
dat weer wol nix mit Pingsten- schlechtes Wetter - da kann man recherchieren.
Ich bin mal tief in Eure Kommentare u. Hinweise eingetaucht - und bin vor Ehrfurcht erblasst: Haette nie gedacht, dass so viel so schnell zusammenkommt..
Ich habe alles angesehen, werde aber noch weiter eintauchen

ich muss nur noch einmal mene Bewunderung und meinen Dank los werden.

Ihr habt Euch ja so richtig "hochgeschaukelt", womit die Infos stetig und deutlich verbessert wurden. Old metal spoons war ja der Volltreffer. Uebrigens kann man das Werk von 1908 vollstaendig einsehen (und wenn man will sich soar vorlesen lassen oder es auch herunterladen), und man kann darin auch mit dem Suchbefehl arbeiten. Ausgabe 2011 muss man kaufen
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Kurz war ich ueber ("mein") Bild von lins erstaunt - ich suchte vergeblich nach einem bunten Foto auf S.45
Ich glaube nun auch, dass es ein apostle spoon ist, ich werde noch einmal ein besseres Foto von dem Apostel oder Engel machen
Nach S. 43 in Old... koennte der Loeffel von vor 1660 stammen (only one touch in the bowl) - dagegen spricht m.E. allerdings die Ausarbeitung des Stiels (nicht mehr sechs- oder viereckig. sondern rund und wie auf S. 45:"tongue or rat tale" -allerdings nicht auf der Laffe, sondern auf dem Rücken des Stiels. - (ach: schoen finde ich ja "pied de biche" - wer kennt heute noch den Kuhfuß /den Kofoot?)
Und es muesste wohl tatsaechlich nicht Zinn, sondern latten (evtl. Messing - aber ob das dann verzinnt wurde?-man sieht eigentlich keine Zinnreste -, aber ich bin nicht sicher, es ist aur jeden Fall ein relativ weiches Material). Anderersets gibt es immerhin auch Hinweise auf Zinn vergoldet (muss natuerlich bei mir nicht sein):
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Aehnlich wie mit dem Old... werde ich mich auch einmal mit dem "commonwealth-Spoons" intensiver auseinandersetzen.
Vielen Dank uebrigens fuer die "latten"-Erklaerung, die ich allerdings wohl nur Minuten vor der Nachricht in meinem dicken Webster's gefunden hatte - Es ist doch eine grosse Hilfe, wenn Fragesteller ein paar "Schubser" kriegen.

Wenn mir noch eine(r) von Euh eine verstaendliche Uebertragung fuer "split end" bzw. "slipped ends" spoons (soll wohl dasselbe sein und muesste wohl so etwas wie "gespleisst" bedeuten - ist das die Gabelung am Stielende, die man auf aelteren Loeffelabbildungen sieht? ) und fuer "puritans" und "trifids" (daas muessten wohl Stielenden mit 3 "Spleißungen" sein?
Is allens ni so enfach, fast wie eine kleine Seminararbeit.
Ganz herzlichen Dank noch einmal und ebensolche Gruese lokibarbet
  • lokibarbet Offline
  • Reputation: 0

Oblatenlöffel?

Beitrag von lokibarbet »

Liebe ExpertInnen,
es wird hoechste Zeit, dass ich meine abschliessenden Bermerkungen loswerde. Der Grund fuer die Verzoegerung: ich hatte die Old Metal Spoons aus dem Internet heruntergeladen (mittlerweile habe ich mitgekriegt, dass Pikki mir die Quelle ja auch zugaenglich gemacht hatte – man(n) soll eben alles sorgfaeltig lesen, den Rat hatte man mir schon als Student gegeben). Die Commonwealth-Spoon-Quelle von Lins konnte ich allerdings nach einigen Tagen nicht mehr oeffnen. Also habe ich das Buch von Simon Moore im Internet bestellt: ich hatte es bezahlt, aber es kam nicht. Nach etlichen Wochen mit e-mail-Wechseln erhielt ich eine Ersatzlieferung. Nur zur Abrundung der Odyssee: die urspruengliche Lieferung ist inzwischen auch bei mir eingetroffen.
Nun „zur Sache“: Eure gemeinsame Hilfe war (gilt natuerlich immer noch) perfekt. Ich habe alles noch einmal fuer mich „im stillen Kaemmerlein“ nachvollzogen: der Loeffel ist zweifellos aus einer Metalllegierung (Brass/Messing – ich verhielt mich wohl wie Palmstroem in seinem Verkehrsunfall). Und er ist bzw. war double whited, nicht nur weil es draufsteht, sondern auch, weil man bei genauerem Hinsehen geringe Zinnreste findet (wie Pikki vermutete). Die von Euch genannte 2. Haelfte 17. Jh ist m.E. kaum zu widerlegen (Old…- esp, pp.32-39,50,59 z.T. mit deutlichen Hinweisen „…must be assigned to about 1670 or later..“(p.32) und dem Hersteller GP („…made Seal Tops, Puritans, Pied de Biches in latten“, p.50) mit „meiner Punzierung“ z.T. mit und z.T. ohne double whited. Zu diesem Ergebnis kommt man auch mit Simon, pp 11-14. Es handelt sich zwar wohl um einen Apostle Spoon (mit fast runder Laffe), der eher typisch fuer die 1. Haelfte des 17.Jh ist, aber der Apostel ist schwer zu erkennen, und die Verzinnung ist typisch fuer die Zeit ab Mitte des 17. Jh. Zudem ist wieder (past restauration period, d.h. nach Ende der Periode Cromwell/Puritanism) ein Apostel am Stielende – und der Loeffelstiel ist nicht sechseckig, sondern abgerundet und mit Schuppen oder kleinen „Noppen“ verziert. Einzig bemerkenswert finde ich, dass das sehr umfassende Werk von F.G. Hilton Price (Old…) keinen Apostle spoon mit dem Hersteller GP und double whited verzeichnet (pp 50, 59) - vielleicht ist das ja etwas Besonderes..
Fazit also: Ihr lagt m.E. absolut richtig: Félicitation. Unglaeubige brauchen nun mal etwas laenger.
ach ich vergass: lieben Dank und ebensolche Gruesse von lokihund
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Oblatenlöffel?

Beitrag von lins »

Hi lokibarbet,

schön von Dir zu hören. :)
Das war eine tolle Geschichte damals und Du bist zu einem richtigen Spezialisten geworden. :)
Wenn ich mal Fragen habe, wende ich mich an Dich. :)

Eine schöne Zeit für Dich :)
Lins
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