paparazziber hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Januar 2025, 23:17
Hallo, liebe Kollegen und danke für die Meinungen.
Um nochmal klar zu stellen:
1. das Metall wurde professionell getestet - mit tiefen Anfeilen etc. Wie bereits geschrieben - ist mind. 800 Gold. Die hintere Öse ist aus 585 Gold, wurde später angebracht. Für meine Hauptfrage ist ist es aber unwichtig..
Die Filigrantechnik ist überwiegend in Silber gefertigt worden, manchmal danach vergoldet, dunkle Anlaufspuren schlagen dann gerne durch, wie sie Marion markiert hat, daher sehe ich das Misstrauen gegen den Befund als durchaus berechtigt an. Bei einer durchgehend so hohen Legierung, gäbe es diese Anlaufspuren nicht.
paparazziber hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Januar 2025, 23:17
2. Die Steine sind gemmologisch getestet - die Kleineren (leicht blau) sowie die Größeren (grünlich-blau) - natürliche Berylle (Aquamarine)
In Zusammenhang mit dem ziemlich sicher falschen Testergebnis beim Metall, bin ich auch misstrauisch was die Steine anbetrifft. Welche Lichtbrechung wurde denn gemessen?
paparazziber hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Januar 2025, 23:17
Meine Frage war hauptsächlich bezüglich der Zeitperiode/ Stil.
Sollte es eine Replika sein - dann von welchem Stil?
Falls jemand vielleicht noch dazu etwas sagen kann - würde ich dankbar sein!
Es ist angelehnt an den Canetille Stil des frühen 18ten Jahrhunderts, hat aber deutliche Unstimmigkeiten.
Die gewölbte Verbödung der Steinfassungen ist damals üblich gewesen, um rückseitig flache Diamantrosen, die aus Spaltsteinen geschliffen wurden, innen in der Verbödung mit einer spiegelnden Folie auszulegen. Edelsteine mit facettiertem Unterteil wurden in Fassungen eingesetzt, die unten offen und oft kunstvoll mit gesägten und polierten Ajouren verziert waren.
Hier ist das System missverstanden worden und es sind Steine oder Glas mit facettiertem Unterteil in verbödete Fassungen eingesetzt worden.
Zudem wurden die verbödeten Fassungen zum Schutz der Spiegelfolie gegen Staub und Nässe rundherum fest angerieben und Krappen nur aus dem vollen Blechmaterial herausgearbeitet. Das fehlt hier, es sind die Steine nur in, nach oben herausstehenden, Krappen eingefasst. Das abschließende Blech zwischen den Krappen, fehlt.
Die runden, fast weißen Steine sind facettiert wie Altschliffdiamanten mit Kalette, jedoch sind sie auch in unsinnig geschlossenen Fassungen eingesetzt und wirken trotzdem nicht wie Diamanten.
All das zusammen, mit der erkennbar seriellen Vorbereitung und Herstellung, lässt eine Replika aus einer Produktion, wie zum Beispiel von Franklin Mint oder ähnlichem, vermuten. Soweit ich Franklin Mint Produktionen kenne, wurden niemals echte, teure, Edelsteine verwendet, jedoch viel Wert auf historische Anmutung, nicht Exaktheit gelegt.
Da Gold jedoch vor 40 Jahren nicht annähernd so teuer war wie heute, ist eine Herstellung in Gold nicht auszuschließen, daher meine Frage auch nach der Feilstelle. Bei Franklin Mint hätte ich jedoch einen Feingehaltsstempel erwartet.