Kännchen mit Schwenkdeckel von 1907

[Tom64]

Hallo Zusammen,

Ich hoffe hier im Forum Hilfe zu finden. Das abgebildete Kännchen ist 130mm hoch, ohne Tülle, der Durchmesser oben beträgt 70mm und unten 85mm. Als ich die Kanne vor 40 Jahren gekauft habe, kann ich mich erinnern, dass ich sie in ähnlicher Form in einem WMF Buch mit Jugendstil Metallwaren gesehen habe. Es war zumindest meine Erinnerung auf 1907 datiert und der Name des Produktdesigner klang russisch.
Ich habe jetzt nochmal begonnen zu recherchieren, ich finde aber dieses Buch nicht mehr und weder GoogleLens noch AI helfen weiter. Eine Anfrage bei Herrn Heilbronner war bisher auch nicht von Erfolg gekrönt. Die Kanne scheint sehr selten zu sein. Auch die Marke/Punze mit den 4 jeweils separat eingeschlagenen Pfeilen zu einem Johanniterkreuz habe ich nicht entdeckt. Meine Fragen, die ich hoffentlich beantwortet bekomme, sind. Kann mir jemand mehr Detailinformationen geben. Wer hat sie entworfen, wann wurde sie entworfen, wo produziert, welchen Nutzen. Warum ist auf die Idee gekommen in der Zeit des Jugendstils eine Kanne zu entwerfen, die in Ihrer Funktionalität und Design eher ins Bauhaus gehört. Schon jetzt 1001 Dank, einen tollen Advent und sorry für den Roman .
Tom

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[nux]

Hallo & willkommen :slightly_smiling_face:

bitte die Kanne noch einmal gerade hinstellen und richtig im Profil dazu zeigen sowie auch den ganzen Boden. So wie es im ersten Ansatz aussieht, ist das ja wohl auch kein versilbertes Objekt. Die Straußenmarke nach der hier verwendeten Liste zwar erst ab ca. 1909 https://www.prueschberg.de/2018/05/wuer ... -tabletts/ - aber ohne Beizeichen vermutlich 'nur' Metall. Bei einer Verwendung der Marke bis 1920 resp. 1930 kann sowas auch später entstanden sein. Hinzu kommt, dass die Hochzeit des Jugendstils um 1908/10 auch schon überschritten und sog. Reformstil ebenfalls schon einsetzte.

Gruß
nux

[Tom64]

Hi nux, schon mal herzlichen Dank. Vielleicht trügt auch meine Erinnerung. Die beiden gewünschten Fotos kommen heute noch.

[Tom64]

Hallo, hier nun die weiteren Fotos. Ich hoffe es hilft. Mir wäre auch schon geholfen, wenn mir jemand ein Foto mit der Abbildung aus dem Buch schickt. Es handelte sich um eine Übersicht von Produkten von WMF aus dem Jugendstil. Soweit ich mich erinnere waren die Abbildungen gezeichnet. Das Buch war glaube ich türkisfarben und recht umfangreich. Lieben Dank, Tom

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[Tom64]

Hallo Zusammen, es wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen kann. Vielleicht weiß auch jeman, wie ich David N. Nikogosyan kontaktieren kann. Ich finde leider keine Email-Adresse und die Webseite gibt es nicht mehr. Lieben Dank nochmal.
Tom

[nux]

hier nun die weiteren Fotos. Ich hoffe es hilft.

für Dein Objekt vllt. nicht wirklich, aber mir war inzwischen wenigstens wieder der Hersteller eingefallen, von dem ich ein nahezu baugleiches Teil schon gesehen hatte Carl Deffner, Esslingen [Gäste sehen keine Links] - und jetzt ist auch ein Kännchen in der Bucht [Gäste sehen keine Links]

[Tom64]

, herzlichen Dank, großartig- dies hat mir schon sehr weitergeholfen.
Besten Dank Nux

[marker]

Guten Tag, die Art der Bearbeitungsspuren am Boden und die Farbe (schwierig schwierig bei Fotos) lassen mich an eine vernickelte Ausführung denken, wie sie Spezialität des Zweigwerks Göppingen der WMF war. Deren Chef-Entwerfer war aber M.J. Gradl, den die WMF von einer anderen Firma (Orivit, glaube ich) übernommen hatte. Irgendwelche "russischen" Namen sind mir da nicht geläufig. 1907 kann so auch nicht stimmen, diese Form der Marke (bombé, also Granatenform) wurde am 1. Juli 1909 bei der WMF eingeführt, nachdem der französische Staat Knall auf Fall einen neuen (deutlich teureren) Zolltarif angekündigt hatte. Der sah u.a. Importmarken für Objekte aus dem Ausland vor, die nicht aus Silber oder Gold waren. Zu kompliziert für die Frage hier. Was die Form angeht - derartige glatte, "moderne" Formen finden sich schon im 19. Jahrhundert bei klassizistischen Korpuswaren. Da hat das Bauhaus nur so getan, als hätten sie das Rad neu erfunden. Die Form hier findet sich, minus Klappdeckel, aber auch mit solcher "streifig gehämmerten" Oberfläche) ziemlich ähnlich schon in England bei Kaffee-Tee-Servicen.Und in Deutschland etwa auch bei Dupper und Bernhold (auch Esslingen, auch mit so einem Klappdeckel. aber anderer Korpusform). Das Kreuz ist eine fremde Zutat, evtl. die eines Restaurants ? Dr. Niko ist schon länger nicht mehr auf Foren unterwegs. Gruss marker