dimtze hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 22:39
was mich ein wenig irritiert ist der Stempel an sich
Hallo & willkommen :slightly_smiling_face:
bei dem Du das Offensichtliche aber scheint's übersehen hast. Und: 'Objekt' ist etwas wenig - wie klein oder groß ist das Pötteken? stell das doch bitte zusätzlich mal vor einen neutralen Hintergrund im Profil hin, damit man das in Gänze erfassen kann, die Handhaben richtig sieht. Und den Boden auch einmal ganz dazu und eine Aufnahme innen hinein. Und eine im Durchlicht. Das Ganze bei Tageslicht, draußen oder am Fenster o.ä..
Wenn es nur um die Marke gehen sollte - was das sein könnte, kann man dann noch versuchen herauszubekommen - aber es ist m.M. ziemlich sicher keine 'der' Manufacture royale de porcelaine de Sèvres, wenn Du das gemeint hast. Das soll nur so aussehen; ist eine Anmutung. Die wichtigsten Punkte, welche sofort auffallen
Grund 1 - das sind keine gekreuzten schrägliegenden Doppel-L's, sondern 4 einzelne Linien mit gekrümmten Enden wie S
nochmal zum Vergleich, da mit A die erste besteht aus 2 L's
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Grund 2 - es steht Sèvres drauf. Das hat man zu der Zeit der Doppel-L-Bodenmarken im 18. Jh. eh nicht gemacht. Also zwischen 1753-1793, wo eben diese verwendet wurden. 1815–1824 gab es zwar nochmals Doppel-L-Marken mit dem Wort Sèvres darunter - aber dann war mittig eine Fleur de Lys und die L's hatten breite Linien. Danach gab es ganz andere Marken und so auch nicht wieder; die L's ab 1970 dann sind klar unterschiedlich.
Grund 3 - innerhalb der genannten Periode gälte es es dann noch zu unterscheiden zwischen mit innen einem Buchstaben (1774-1777) und dann zweien (1778 - Juli 1793). Aber: das sind (für eben bestimmte Jahre) alles Großbuchstaben, und wenn zwei gleiche. Und keine Kombination von groß und klein und verschieden so wie hier zu sehen (das St mit dem kleinen Unterstrich ähnelt mehr der Abkürzung für Saint) - gibt auch Marken, wo innen gar nichts ist, sondern Malerkennungen u.a. außen um das Doppel-L
Das echt 'fette' Kleeblatt deutet so etwas darauf hin, dass eine Bodenmarke (eines anderen) Porzellanherstellers damit überdeckt wurde. Nicht ungewöhnlich für so manche Porzellanmalerei. Es ist wohl zwar bekannt - da klein aber erkennbar mit gezeigt (Photo 10)
[Gäste sehen keine Links] - aber ob dazu genaueres irgendwo steht - ??
Mehr & andere Fotos auch deshalb, damit man das Porzellan selber genauer ansehen kann und die Farben bei natürlichem Licht. Sèvres-Porzellan ist weiß und transluzid, Licht kann hindurch schimmern. Dann sieht man auch oft noch Ritzmarken. Altes Sèvres ist zudem tw. auch (noch) nicht ganz sauber, kleine braune/schwarze Pünktchen können vorhanden sein bzw. beim späteren Einbrennen von Farben entstehen. Das hier wirkt ganz anders, kräftiger und ohne Verunreinigungen.
Die farbigen Fonds bei Sèvres sind wenn ganz gleichmäßig, niemals wolkig, und in bestimmten Farbtönen. Malerei nochmal ganz beiseite; das wäre eine separate Betrachtung; auch mit den Aussparungen unter den Girlanden z.B..
Zur Veranschaulichung dessen, was ich meine, schau auf folgende Seite (auch weiter runterscrollen). Dort sind einige Bilder, die etwas zeigen, was man so auch eher selten zu sehen bekommt
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Das für einen Anfang
Gruß
nux