Gelegenheitssammler hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Januar 2024, 21:37
warum es so wichtig war "Echt Kobald" unter das in der DDR durchaus beliebte blaue Geschirr zu drucken
Hallo :slightly_smiling_face:
ganz unbewusst ist Dir da die Herkunft des Namens 'Kobalt' wohl mit rein gekommen - denn Kobolde spielten da eine Rolle
[Gäste sehen keine Links] - am Ende des Artikels wird glaub klar, warum man damit warb & wirbt: lichtecht, kostbar, wertig. Kobalt (das sind verschiedene Verbindungen ja, aber der Einfachheit halber für das Blau in Kurzform verwendet) kann in Porzellanfarben zum Bemalen (Unterglasur) verwendet werden oder auch gestellt als Glasur selbst. Das gilt es auch zu unterscheiden. Im Folgenden mehr in der Richtung Geschirrporzellan, Figuren sind partiell noch anders zu sehen.
Denn die Geschichte von Porzellan und Kobalt ist noch viel älter als das; das wurde ja in China zuerst erfunden und eben auch 'das Blau' darauf - in Kürze
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Nur - vor Porzellan war auch schon Keramik und bei der ganzen Historie spielt ein wichtiger Faktor mit hinein - kultureller Austausch. In dem Fall mit dem mittleren Osten, Persien z.B., wo umgekehrt bspw. die Sache mit den farbigen Fliesen von China befruchtet wurde
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Dann schwappte das chinesische Porzellan ach Europa und sowas wollte man eben auch machen. Zuerst waren da dann die Niederländer mit bei, die solch blau-weißen Anmutungen auf ihre Fayencen brachten. Und dann kam Sèvres, weiter Meissen mit erst Strohmuster, dann Zwiebelmuster usw. usw. und eben auch die Kobaltglasuren dazu.
Was einst Kaisern und Königen vorbehalten war, wurde im Lauf der Zeiten auch erst nur Luxusgut für wenige darüber hinaus, aber danach für immer mehr & mehr Leutz erreichbar zu besitzen. Es gab mehrere Hochzeiten der besonderen Vorliebe dafür und eben auch einige Manufakturen, welche da Schwerpunkte hatten. Viele davon eben in Thüringen. Der Hauch des Besonderen, Teuren blieb noch etwas, verlor sich aber auch durch die massenhafte Produktion gerade dort nach dem WKII. In der DDR eben weiter hoch geschätzt, nicht einfach zu erwerben, hat man sich den Ruf und den dieses Porzellans vor allem durch günstig angebotene Exportartikel 'im Westen' ruiniert. Und Veränderungen im Zeitgeist machen kobaltglasierte Porzellane (neu) heute eher mehr zu Rand- oder Nischenprodukten und - wieder - zu Hochpreis-Erzeugnissen wie auf der Meissener B-Form. Aber man staune dann doch beim Ansehen von Verkäufen auf ebey, wie viel Menge da via Sekundärmmarkt immer noch geht, wie vielen es weiter oder wieder oder neu gefällt. Wenn auch größtenteils zu kleinen oder mittleren Preisen und das tw. sogar (gruselig) für antike Sachen - kann man bei Vase sehen
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Das so als Ausflug nur zu dieser Fragestellung
Gruß
nux