Schlussstein / Schlüsselstein Zuordnung?

[horsa]

Hallo Zusammen,

kann zufällig jemand von Euch diesen Schlussstein zuordnen? Maße ca. 32 x 25cm. Die Darstellung ist ja recht prägnant. Aber auch speziell. Ich vermute es soll sich um den Kopf eine Engels handeln - die Linien links und rechts des Kopfes könnten die Ansätze stilisierter Flügel sein.

Vielleicht hab ich ja Glück und jemand hat so eine Darstellung schon mal irgendwo gesehen.

Herzliche Grüße
Andreas

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[Pontikaki]

Die Darstellung ist ja recht prägnant......Kopf eine Engels

Mich hat die Darstellung spontan erstma an den "Mund der Wahrheit" erinnert:
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Den Engelskopf seh ich nich so wirklich.
Was ich noch auffällig finde, ist, daß der Verwitterungszustand zwischen dem Gesims oben und
der Partie darunter, so gänzlich unterschiedlich zu dem Antlitz ist. Für mich wäre es auch denkbar,
daß das Gesicht erst nachträglich gemeißelt wurde?
Leider lassen sich Deine Fotos nich vergrößern. Woher stammt dieser Stein denn?

[redfox]

Leider lassen sich Deine Fotos nich vergrößern.

Hier doch, das 3.!

[nux]

Hallo :slightly_smiling_face:

ja, unter 100kb ist echt wenig - auch wenn es hier momentan bisschen probs beim Bilder einstellen gibt, sollte so zwischen 300-500 eigentlich gehen. Das ist mau, dreimal dat Köppeken von vorn - nix oben, seitlich, hinten etc.. Dann: Material? was für Stein - da fängt es schon an, dass man bei der Bestimmung kaum weiterkommt; samt eben dem: woher ist dat Dingen?
Ich bitte Dich: muss man bei erfahrenen Fragestellern solche Basisinfo immer wieder erneut erst abfragen?

Wenn es ein Schlussstein sein sollte, dann wohl am ehesten aus einem (halb-)runden Tor-/Türbogen. Dem Lochfraß nach - oder bereits vorhandenen Hohlräumen - und den rundlich-wolkigen Verwitterungsanzeichen sieht das mehr nach einem Kalkgestein aus. Aber das ist bei der Foto-Lage mehr als geraten.
Ob nun Engelsflügel oder hoher Kragen: mutet mir mittelalterlich an, aber das kann auch Gegend-abhängig sein und somit wildest guess.

Und wie 'zuordnen'? zeitlich, regional oder was? nicht erst Touris heute schleppen Allerlei von zwei bis drei von hier nach da - so etwas kann auch sonstwoher sein...
das ist m.M. eher was für 'nen Fachmenschen aus dem Bereich Historische / Archäologische Bauforschung. An der Uni Bamberg und der OTH Regensburg gibt es z.B. Institute

Gruß
nux

[horsa]

Hallo Zusammen und vielen Dank schon mal für die Antworten.
Entschuldigt bitte die schlechten Fotos. Ich hatte einfach recht kleine genommen, damit ich nicht so viel rumtüfteln muss, bis sie sich hochladen lassen. Ich versuche es jetzt mal mit besseren Bildern mit Blitz, größer und von anderen Winkeln aufgenommen.

Dass das Gesicht später dran gekommen ist, glaube ich nicht. In Natura ist der Verwitterungsunterschied nicht so groß und man muss bedenken, dass der obere Teil, diese quasi etwas wolkige Gesims, vorsteht und so das Gesicht zumindest vor senkrecht auffallendem Regen schützt.
Auf der Oberseite scheint das Stück auch nur grob behauen. Vermutlich, weil es im Torbogen nicht sichtbar ist, hat man sich die Mühe gespart?

Zur Herkunft: Das Stück stammt aus der ehem. Mittelaltersammlung eines Künstlers. Ich habe es zusammen mit einem, wie ich vermute romanischen, Wasserspeier und einer mittelalterlichen Bildkachel bekommen. Über die genaue Herkunft lässt sich aber leider nichts mehr sagen. Das Material scheint mir ein Kalkgestein zu sein.

Der Tipp mit Bamberg und Regensburg ist prima. Danke!

Herzliche Grüße
Andreas

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[cornetto]

Moin,
das könnte auch ein, zumindest hier im Norden, typischer "Neidkopf" sein, der an zahlreichen Häusern, mal in Holz, mal in Stein, verbaut oder montiert wurde. Oft direkt an Türen und Toren (hier wohl als zentraler Stein in der Mitte eines Tür-/Torbogens), gern aber auch weit oben an Häuser unter den Dachkanten.
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Gibt's hier in Hildesheim an zig Häusern zu sehen.
Gruß Bernd

[horsa]

Hi Bernd,

das ist sicherlich die naheliegendste Erklärung. Macht mAn an einem Torbogen auch Sinn, soll ein Neidkopf doch Böses fernhalten, also vom Durchgehen durch das Tor abhalten. Mich verwirren nur diese Linien unter dem Kopf. Erinnert mich an die puritanische Grabsteine aus Neu-England, weshalb ich auf "Engel" kam, wenngleich es sicherlich weder aus der Gegend kommt, noch ein Totenkopf dargestellt sein soll: [Gäste sehen keine Links]

Beste Grüße
Andreas

[cornetto]

Hi Andreas,
der Stein sieht auch eher so aus, als wäre er an einem äußeren Tor oder Tür verbaut gewesen ist, eine Gebäudeinnenwand (Stein von hinten) wäre durch Rauch und Fette deutlich anders verfärbt und vermutlich etwas feiner behauen.
Im Wiki-Artikel ist ja zuunterst auch ein Bezug der "Neidköpfe" auf keltische Quellen erwähnt, die sich zunächst die Schädel ihrer erlegten Feinde an die Hütten genagelt haben, dann aber, wohl aus Haltbarkeitsgründen oder in Ermangelung an Feindesrüben, auf Steinköpfe umgestiegen sind.
Womit man noch einen Ausflug in den keltischen Kopfkult machen könnte (deine Darstellung weißt da auch einige Ähnlichkeiten auf)...
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Hier liegt vllt. auch ein Bezug zu den Grabsteinen in Neu-England - das kann evtl. alles zusammenhängen, die Kelten waren ja weit verbreitet. Aber der Stein sieht wg. seiner Form sehr nach Torbogen aus - was nicht heißt, dass die Linien unterm Kopf ggf. auch auf den Nebensteinen weiter geführt war.
Gruß Bernd