Holzpflege - Öl & Wachs
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- Pontikaki Verified Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Moin, ich habe eine Frage an die "Holzböcke" hier. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Holzmöbel,
die mit Leinöl oder mit "Auffrischungsprodukten" (Fernol, Renuwell & Co) behandelt wurden, sich
nach dem anschließenden einwachsen nich mehr richtig polieren lassen. Das Tuch gleitet dann nich
mehr richtig glatt über die Fläche, sonden wird irgendwie gebremst und es entsteht kein fester Glanz.
Eher so, als ob das Wachs nicht richtig hart würde und immer leicht klebrig bliebe.
Auch wenn ich dem Leinöl Härter beigemischt hatte und Tage gewartet hatte bevor ich das Wachs auftrug,
entsteht dieses Phänomen. Als Wachs verwende ich eine fertige Carnaubawachs-Bienenwachs-Mischung
oder Möbel-Antik-Wachs.
Verträgt sich also Ölbehandlung nicht mit Wachs? Muß man sich entscheiden entweder-oder?
Bei unserem Holzfußboden - der wurde geschliffen und danach geölt - also nicht versiegelt - isses nich so.
Den kann ich wachsen und danach bohnern und da schmiert nix.
die mit Leinöl oder mit "Auffrischungsprodukten" (Fernol, Renuwell & Co) behandelt wurden, sich
nach dem anschließenden einwachsen nich mehr richtig polieren lassen. Das Tuch gleitet dann nich
mehr richtig glatt über die Fläche, sonden wird irgendwie gebremst und es entsteht kein fester Glanz.
Eher so, als ob das Wachs nicht richtig hart würde und immer leicht klebrig bliebe.
Auch wenn ich dem Leinöl Härter beigemischt hatte und Tage gewartet hatte bevor ich das Wachs auftrug,
entsteht dieses Phänomen. Als Wachs verwende ich eine fertige Carnaubawachs-Bienenwachs-Mischung
oder Möbel-Antik-Wachs.
Verträgt sich also Ölbehandlung nicht mit Wachs? Muß man sich entscheiden entweder-oder?
Bei unserem Holzfußboden - der wurde geschliffen und danach geölt - also nicht versiegelt - isses nich so.
Den kann ich wachsen und danach bohnern und da schmiert nix.
SCHMUCK MACHT KUNST TRAGBAR
Marion Ongyert - Goldschmiedin/Elfenbeinschnitzerin -
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- Schmidtchen Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Man muss eine Stunde nach dem Ölen die Oberfläche mit einem sauberen Baumwolllappen abreiben und so alles überschüssige Öl abtragen.
Ansonsten bleibt die Oberfläche klebrig und lässt sich nicht polieren.
Ansonsten bleibt die Oberfläche klebrig und lässt sich nicht polieren.
- reas Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Hallo Pontikaki,
wenn du nach dem ölen aber vor dem Wachsen das Holz mit verdünntem Schellack grundierst klappt es gut...so meine Erfahrung
wenn du nach dem ölen aber vor dem Wachsen das Holz mit verdünntem Schellack grundierst klappt es gut...so meine Erfahrung
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- Willi Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Mach ich auch so wie @reas: leicht ölen, überschüssiges Öl abwischen, Schellack (gut trocknen lassen) und dann erst Wachs.
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- Pontikaki Verified Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Herzlichen Dank an Euch für die Beantwortung meiner Fragen - aus denen sich nun wieder neue Fragen
ergeben haben:
- Muß ich die nun vorhandene Wachsschicht irgendwie vor dem Schellack-Auftrag entfernen - chemisch oder mechanisch?
- Ist sonne dünne Schellackschicht nich sehr druckempfindlich? Ich stell mir das wie ne dünne - aber harte - Eisschicht vor,
die bei Druck auf das Holz (der Hund wirft gern x seine Kauknochen durch die Gegend;-) platzt und dann abblättert?
- Waren die Möbel vielleicht von den Vorbesitzern schon mit Wachs behandelt worden und ich hätte da gar kein Öl
auftragen dürfen?
- Bin ich irgendwie ne pedantische Kleinkrämerseele?
Ich hab jetzt versucht ein paar Fotos von dem Problem zu knipsen - leider macht diese verflixte Wintersonne;-) die Darstellung
schwierig - aber vielleicht erkennt ihr diesen nebligen, schmierigen Wachsbelag, der auch nach mehrmonatigen Polierversuchen
immernoch stumpf und mattfleckig iss.
Auch sind die Wasserflecken, die nach den Fernol/Renuwell-Behandlungen erstmal wie von Zauberhand verschwinden,
wieder deutlich zu sehen. Damit könnte ich aber leben.
ergeben haben:
- Muß ich die nun vorhandene Wachsschicht irgendwie vor dem Schellack-Auftrag entfernen - chemisch oder mechanisch?
- Ist sonne dünne Schellackschicht nich sehr druckempfindlich? Ich stell mir das wie ne dünne - aber harte - Eisschicht vor,
die bei Druck auf das Holz (der Hund wirft gern x seine Kauknochen durch die Gegend;-) platzt und dann abblättert?
- Waren die Möbel vielleicht von den Vorbesitzern schon mit Wachs behandelt worden und ich hätte da gar kein Öl
auftragen dürfen?
- Bin ich irgendwie ne pedantische Kleinkrämerseele?
Ich hab jetzt versucht ein paar Fotos von dem Problem zu knipsen - leider macht diese verflixte Wintersonne;-) die Darstellung
schwierig - aber vielleicht erkennt ihr diesen nebligen, schmierigen Wachsbelag, der auch nach mehrmonatigen Polierversuchen
immernoch stumpf und mattfleckig iss.
Auch sind die Wasserflecken, die nach den Fernol/Renuwell-Behandlungen erstmal wie von Zauberhand verschwinden,
wieder deutlich zu sehen. Damit könnte ich aber leben.
SCHMUCK MACHT KUNST TRAGBAR
Marion Ongyert - Goldschmiedin/Elfenbeinschnitzerin -
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- Pontikaki Verified Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Schrank
SCHMUCK MACHT KUNST TRAGBAR
Marion Ongyert - Goldschmiedin/Elfenbeinschnitzerin -
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- reas Offline
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- Reputation: 4519
Holzpflege - Öl & Wachs
Liebe Pontikaki,
dein Fehler war den Schrank vorher zu ölen denn er hatte schon eine Oberfläche.. ölen geht nur auf das rohe Holz...
auch würde ich dieses komische Renuwell Zeugs weg lassen, es gibt natürliche Mittel die mehr Wirkung haben und du weißt was drin steckt.
Ich würde mir jetzt eine unauffällige Stelle an der Seite aussuchen und mit 600er die Pampe abschleifen danach mit 800er.. mit der Wahl der hohen Körnung beschädigst das Holz nicht. Mit Schellack grundieren, einen Tag trocken lassen und anschließend wachsen.
Den Wachs kannst du schon nach ca. 3 Stunden mit einer Bürste polieren.
Einen Versuch ist es Wert, vielleicht kann noch @Idealist47 bessere Tipps dazu geben.
dein Fehler war den Schrank vorher zu ölen denn er hatte schon eine Oberfläche.. ölen geht nur auf das rohe Holz...
auch würde ich dieses komische Renuwell Zeugs weg lassen, es gibt natürliche Mittel die mehr Wirkung haben und du weißt was drin steckt.
Ich würde mir jetzt eine unauffällige Stelle an der Seite aussuchen und mit 600er die Pampe abschleifen danach mit 800er.. mit der Wahl der hohen Körnung beschädigst das Holz nicht. Mit Schellack grundieren, einen Tag trocken lassen und anschließend wachsen.
Den Wachs kannst du schon nach ca. 3 Stunden mit einer Bürste polieren.
Einen Versuch ist es Wert, vielleicht kann noch @Idealist47 bessere Tipps dazu geben.
- Idealist47 Offline
- erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Samstag 20. Mai 2017, 12:43
- Reputation: 1792
Holzpflege - Öl & Wachs
Guten Abend,
Das übliche Dilemma mit der Bewerbung der kleinen Helfer bzw. Wundermittelchen. Ich habe auch keine guten Erfahrungen mit diesen Produkten. Diese liegen auf bereits voll versiegelten Holzflächen auf und neigen schmierig zu sein und zu bleiben. Eher könnten sie für mich nur Sinn machen, beschädigte offene Bereiche anzufeuern und mit Farbstoffen abzudunkeln z.b. Kratzer die bis auf,s rohe Holz gehen. Das Problem scheint ein Öl zu sein, welches nicht trocknet, wohl hierbei ein Erdöl. Wie bereits schon gut in den Beiträgen beschrieben, darauf kann man keine trocknende Mittel aufbringen.
Also weg damit. Bei diesen Art Decomöbel mit Nuss furniert war eine geschlossenpolierter Hochglanzlack wahrscheinlich ( Schwabbellack ? )
Nun kommt hinzu das es ein moderner Tischlerleim dieses Furnier auf den Träger hält, welches teilweise in den Poren und minimal im Holz sitzt. Wieder eine Sperre für die natürliche Oberflächenbehandlung.
Ich würde so vorgehen: Ethanol 2 Gewichtsteile und 1 Gewichtsteil Aceton mit einen metallfreien Pinsel auftragen und eine Folie auflegen. Diese etwas anreiben. Dann nach einiger Einwirkzeit wieder abnehmen. Nun Küchenpapier auflegen ( nur kleine Bereiche Stück für Stück ) und anreiben. Darin sammelt sich das welches stört. Funktion ist ähnlich einer Kompresse.
Um aber genau zu beurteilen reichen mir die Foto,s nicht aus.
Falls dieses Erfolgreich ist, kann man neu aufbauen. Zuerst Öl und dann Wachs ist kein Problem, auf Schellack nach dem Öl und abschließend Wachs ist möglich, aber Wachs zuerst funktioniert nicht.
Das übliche Dilemma mit der Bewerbung der kleinen Helfer bzw. Wundermittelchen. Ich habe auch keine guten Erfahrungen mit diesen Produkten. Diese liegen auf bereits voll versiegelten Holzflächen auf und neigen schmierig zu sein und zu bleiben. Eher könnten sie für mich nur Sinn machen, beschädigte offene Bereiche anzufeuern und mit Farbstoffen abzudunkeln z.b. Kratzer die bis auf,s rohe Holz gehen. Das Problem scheint ein Öl zu sein, welches nicht trocknet, wohl hierbei ein Erdöl. Wie bereits schon gut in den Beiträgen beschrieben, darauf kann man keine trocknende Mittel aufbringen.
Also weg damit. Bei diesen Art Decomöbel mit Nuss furniert war eine geschlossenpolierter Hochglanzlack wahrscheinlich ( Schwabbellack ? )
Nun kommt hinzu das es ein moderner Tischlerleim dieses Furnier auf den Träger hält, welches teilweise in den Poren und minimal im Holz sitzt. Wieder eine Sperre für die natürliche Oberflächenbehandlung.
Ich würde so vorgehen: Ethanol 2 Gewichtsteile und 1 Gewichtsteil Aceton mit einen metallfreien Pinsel auftragen und eine Folie auflegen. Diese etwas anreiben. Dann nach einiger Einwirkzeit wieder abnehmen. Nun Küchenpapier auflegen ( nur kleine Bereiche Stück für Stück ) und anreiben. Darin sammelt sich das welches stört. Funktion ist ähnlich einer Kompresse.
Um aber genau zu beurteilen reichen mir die Foto,s nicht aus.
Falls dieses Erfolgreich ist, kann man neu aufbauen. Zuerst Öl und dann Wachs ist kein Problem, auf Schellack nach dem Öl und abschließend Wachs ist möglich, aber Wachs zuerst funktioniert nicht.
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter