Hallo :slightly_smiling_face:
Schmidtchen hat geschrieben: ↑Sonntag 27. November 2022, 20:39
Es wäre mir neu, das Glasscheiben mundgeblasen werden.
ach nö - das hat man gaaanz früher so gemacht. Vorm Scheiben gießen oder ziehen oder und später floaten. In manchen (auch Schau-)Glashütten, wo Antik- oder Spezialglas noch händisch hergestellt wird, wird das manchmal noch gezeigt. Sind aber regulär nur noch ein paar weltweit überhaupt, die regulär so produzieren (können).
Ganz urtümlich ginge noch anders, aber zum besseren Verständnis das Zylinderblasverfahren: große Glasblase blasen und die dann (möglichst weit) in einer halbrunden Form drehend in die Länge schieben/ziehen. Das macht nicht ein Glasmacher alleine sondern auch mit Helfern. Wenn das Dingen fertig ist, wird es hingelegt und vorn und hinten abgeschnitten oder -gesprengt. Oder aber noch im heißen Zustand an der Kuppe eröffnet und ein Ende aufgeweitet. Dann an der anderen Seite.
Anschließend kühlt man den entstandenen Zylinder. Der wird dann der Länge nach eingeschnitten und das Dingen wieder erhitzt. Folge: es folgt erstens der Schwerkraft und die Seiten klappen langsam auseinander. Zusätzlich kann geglättet (gestreckt) werden - gebügeltes Glas quasi). Hinterher muss noch mal wieder entspannt werden und dann kann man z.B. Fensterscheibchen o.a. daraus zuschneiden.
Mehrere Videos bei einem der letzten Hersteller Lamberts
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Der Aufwand war/ist enorm und irgendwann wurde Glas dann in Rahmen aus der Schmelze gezogen. Beides aber liefert oberflächenmäßig unregelmäßige Ergebnisse - anhand dieser Fotos nicht zu unterscheiden. Zu den anderen Herstellungsarten von Flachglas bei wiki
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Schmidtchen hat geschrieben: ↑Sonntag 27. November 2022, 20:39
sieht so 20 - 30 Jahre alt aus.
im Prinzip ja, aber keiner hat um diese Zeit mehr so gekerbte Leisten verwendet?
Manuel170 hat geschrieben: ↑Samstag 26. November 2022, 21:00
Schränke von den Großeltern eines Mannes Ende 50
das kann zwar durchaus sein - aber denen scheint soviel an ""Restaurierung"" passiert zu sein, dass man das nicht wirklich mehr sieht - sollten die Scheiben überhaupt samt Beschlägen/Zierelementen und Füßen noch original sein, dann kann 1910er bis in die 1920er Jahre durchaus sein. Nur - damals hat sich keiner so 'nackerte' Weichholzmöbel in die Wohnung gestellt. Man hatte entsprechend lackierte Oberflächen?
Beginnend in den End-60ern, durch die 1970er und bis in die 1980er Jahre sind Leutz dann in großem Stil beigegangen und haben abgelaugt /abgebeizt & geschliffen, was das Zeug hielt - für den einst so hippen antiken Landhausstil. Es kann auch sein, dass da ursprünglich kein Glas drin war, sondern dünne Füllungen, welche durch alte Fensterglasscheiben zum Zwecke der Vitrinisierung ersetzt wurden. Zudem ist schwer vorstellbar, dass das einzelnen Objekte waren, sondern ev. Teile - eben rechts und links - eines größeren Ensembles/Möbels. Selbst ein Umbau eines Kleiderschranks wäre nicht undenkbar? nur ein Eindruck - richtig einen Reim kann ich mir nicht drauf machen.
Wart mal noch, was die Möbelspezis hier dazu sagen.
Manuel170 hat geschrieben: ↑Samstag 26. November 2022, 21:00
Lohnt es sich die Schränke aufzuheben/wegzugeben?
wie lohnen? und aufheben oder weggeben sind zwei verschiedene Sachen. Und wenn die Teile Euch doch gar nicht 'passen' - werden sie es jemals?
Gruß
nux