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Gebt mir die Kante;-)

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Gebt mir die Kante;-)

Beitrag von Pontikaki Verified »

Anlass für meine Frage iss das gestrige Bild auf meinem Harenberg Kalender - Ein Stillleben von Hans van Essen.
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Und wie schon so oft, fragte ich mich warum auf Stilleben so häufig die Gegenstände so derartig auf die Tischkante drapiert
wurden, daß man einen Absturz befürchten muß.
Hier ein paar exemplarische Beispiele:
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Gibt es dafür eine kunsthistorische Erklärung?
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Marion Ongyert - Goldschmiedin/Elfenbeinschnitzerin -
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Wenn die Vergangenheit dunkle Geheimnisse verbirgt... ein Thriller aus dem Ruhrpott

Du bist hier, weil du die Geschichten liebst, die alte Dinge erzählen. Aber was, wenn eine Geschichte aus der Vergangenheit noch nicht zu Ende ist? Mein Thriller "HALDENFEUER" ist eine solche Geschichte aus dem Ruhrgebiet, in der alte Schuld wieder zum Leben erwacht und die Vergangenheit eine blutige Spur in die Gegenwart zieht. Für alle, die es lieben, in die Abgründe der Vergangenheit zu blicken. Du tauchst in eine Welt ein, in der ein müder Kommissar aus Dortmund und ein getriebener Lokalreporter an ihre Grenzen stoßen, weil ihr Gegner die Regeln von Logik und Wahnsinn neu schreibt. Es ist eine düstere Jagd, perfekt für lange Herbstabende. Fängt als Krimi an und wird schnell zum Thriller.

Euer Ralph (rup)

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Beitrag von dievo »

Hallo,

Hier - exemplarisch - aus einer Interpretation eines Gemäldes von Jan Jansz. den Uyl (1595/96–1639):

"Auf einem Tisch mit dunkelgrünem Tafelkleid sind verschiedene prunkvolle Gegenstände und Speisen drapiert... Der vorgeblich nüchternobjektiven Wiedergabe der Wirklichkeit liegt bei aller vermeintlichen Unordnung eine überaus balancierte Bildkonstruktion zugrunde. Die labile Position vieler Objekte - das umgefallene Glas, die nach links geneigte Schale oder die gefährlich nahe an der Tischkante platzierten Teller - erinnert an die Vergänglichkeit allen irdischen Daseins."

Quelle: [Gäste sehen keine Links]

MfG, dievo
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Beitrag von Pontikaki Verified »

Ahh - Merci dievo. Ich dachte bislang, daß der Memento mori-Gedanke in der Kunst durch den Schädel,
die erloschene Kerze oder ne Sanduhr symbolisiert wird....Wieder was gelernt :blush:
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Beitrag von thalasseus »

dievo hat geschrieben: Montag 3. Oktober 2022, 13:03 erinnert an die Vergänglichkeit allen irdischen Daseins."
Jo! - daneben noch sowas wie Erzeugung/Verstärkung von Räumlichkeit und das Spiels mit der ästhetischen Grenze.
Wenn bei deinem van Essen die Trauben und Blätter über den Rand hängen, oder Teller, Messer etc., kann man sich vorstellen, dass sie die Bildfläche durchstoßen oder sich eben die Grenze von Bild- und Betrachterraum auflöst. Da kommt also sowas selbstreferentielles mit rein, weil dann im Bild das Bildmäßige/-mögliche thematisiert und an die Zuschauer gebracht wird. Damit geht es auch um Blicklenkung und die Erzeugung von Spannung ... und das geht natürlich supergut mit dem Moralischen zusammen;-)
Hier noch drei Aufsätze, in denen diese Aspekte eine Rolle spielen (neben Stapeln anderer Texte über das Stillleben im Goldenen Zeitalter):
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LG thal
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Beitrag von Gelegenheitssammler »

Danke Marion für die Frage und danke thal für den Link zum Artikel von Claudia Fritzsche!

Irgendwie war ich bisher zu sehr im Newton'schen Container gefangen, um die "herausragende" Bedeutung mancher Gegenstände zu erkennen. Die Reflexionen auf Kugeln, Gläsern und ähnlichem hielt ich schlicht für eine möglichst "objektive" Darstellung der Realität. Aber in dieser balancieren tatsächlich selten so viele Messer und andere Gegenstände auf der Kante.

Danke
Der Gelegenheitssammler
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Beitrag von marker »

Guten Tag, das würde man eher allgemein unter dem Rubrum "Vanitas-Motiv" aufführen. Vanitas (Eitelkeit) nicht nur als Überbewertung des Äusseren, Weltlichen, sondern im Sinne Luthers (Augustinus folgend) als eitel gleich vergeblich. Der Christenmensch soll nicht das Irdische/Äussere suchen und überbewerten, sondern das Innere, Christliche (was auch bedeutete: das Lutherisch-Asketische) suchen und leben. Sehr gerne wurde als warnenden Beispiel eine nackte junge Frau zusammen mit einem Totenschädel und/oder einer Sanduhr gezeigt (dies eben das augenfälligste Memento Mori). Oder man zeigt halt allerlei kippelnde Gegenstände. Auch die parallele Darstellung der unterschiedlichen Lebensalter geht in diese Richtung. Letztendlich liegen auch den Selbstporträts in spiegeln Objekten von Escher bis zur Bauhaus-Fotografie solche Gedankengänge zumindest teilweise zugrunde. Ein weites Feld, das auch Anlass zu Fehldeutungen geben kann. Was die Kunstgeschichte halt gerne macht und mag. Gruss marker
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Beitrag von Pontikaki Verified »

Nochmal Merci an euch alle für diese Gedanken & Erklärungen.
Ganz toll der Artikel von Claudia Fritzsche - da wurden Fragen beantwortet, die ich
bislang noch gar nicht gestellt hatte.... ;)
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Beitrag von thalasseus »

Moin,
wer noch Interesse am Thema und die Gelegenheit zum Besuch hat, kann hier zeitgenössische finnische Arbeiten sehen:
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(bis zum 27.11.; war selbst auch noch nicht da ':)
Gruß - thal
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