Altersbestimmung Standuhr
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Forumsregeln
Damit wir dir bei der Bestimmung deiner Uhren und Taschenuhren bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder der Uhr: Stelle gute Bilder der gesamten Uhr von vorn und von hinten, sowie von oben und unten zur Verfügung.
Detailfotos: Fotografiere wichtige Details wie Zifferblatt, Zeiger, Gehäuse, Werk und Punzen.
Informationen zur Uhr: Nenne den Hersteller und das Modell der Uhr, falls bekannt.
Zubehör: Wenn vorhanden, zeige auch Bilder von Zubehör wie Uhrenboxen, Zertifikaten oder Beschreibungen.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deiner Uhr machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- KötterH.P. Offline
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Altersbestimmung Standuhr
Hallo Nux, hier noch Fotos des Kastens. Ist Mahagoni.
Wurde schon 2x lackiert.
2 Lackierungen folgen noch.
Ja es ist ein 8 Tage Laufwerk und funktioniert.
Bisschen Doof, das der Sekundenzeiger fehlt.
Gruß H.P.
Wurde schon 2x lackiert.
2 Lackierungen folgen noch.
Ja es ist ein 8 Tage Laufwerk und funktioniert.
Bisschen Doof, das der Sekundenzeiger fehlt.
Gruß H.P.
- Nvntivs Offline
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Altersbestimmung Standuhr
Gab es eigentlich die fehlende Halbsäule dabei, oder hast du diese nachfertigen lassen?
Auf jeden Fall: Hier mein Senf dazu.
Die Uhr würde ich vom Stil irgendwo in die Mitte des 19en Jahrhunderts einordnen. Ordentliches Stück, der Kasten in einem guten Zustand und anders als so oft, scheinen das Äußere mit dem Inneren tatsächlich original so gewesen zu sein und keine Marriage.
Für Mitte des 19en Jahrhunderts spircht besonders das Outfit des Jungen in der unteren linken Ecke. Der Junge trägt eine Schirmmütze. Diese wurden aber in den Uniformen erst zu Zeiten der Napoleonischen Kriege in Europa populär und erst weitere 20-30 Jahre später als Mode in der Zivilkleidung angekommen. Die bäuerliche Nostalgik die man in den Figuren rechts sieht ist aber dann auch noch ca 10-20 Jahre später modisch gewesen. Daher würde ich die Uhr nicht vor ca 1850 ansetzen
Hier nun zu einer Seltsamheit; der Name des Uhrmachers passt nicht wirklich vom Stil und Ausführung. Zum einen scheint mir, dass der Schriftzug in der deutschen Kurrentschrift ausgeführt ist (siehe hier [Gäste sehen keine Links] ) gerade die Großbuchstaben und das kleine r sind hier meiner Meinung nach ein deutlicher Hinweis.
Hier zum Vergleich die englische Schreibschrift der damaligen Zeit:
[Gäste sehen keine Links]
Ein wenig Abweichung ist selbstverständlich, aber wie gesagt - Großbuchstaben und das kleine r schreien förmlich Deutsch :relaxed:
Zum anderen auch generell sieht die Schreibart eher wie eine aus die man früher in der Schule gelernt hat... so von den 60ern bis in die 80er des 20en Jahrhunderts hinein.
Sie ist außerdem nicht ganz sauber ausgeführt, beim h in Freuchie scheint der Schreiber ein zweites mal angesetzt zu haben und die blassen c und h aber so belassen. Das hätte man früher bei einer so hochwertigen Uhr kaum gemacht. Schließlich war der Name des Uhrmachers hier quasi sein Werbeschild.
Das alles würde durchaus zur einer Überarbeitung irgendwo Mitte des 20en Jahrhunderts passen, als der Antiquitäten-Boom massenweise Ware forderte und sie hübscher zu machen als sie es war, durchaus äußerst lukrativ sein konnte.
Auf jeden Fall: Hier mein Senf dazu.
Die Uhr würde ich vom Stil irgendwo in die Mitte des 19en Jahrhunderts einordnen. Ordentliches Stück, der Kasten in einem guten Zustand und anders als so oft, scheinen das Äußere mit dem Inneren tatsächlich original so gewesen zu sein und keine Marriage.
Für Mitte des 19en Jahrhunderts spircht besonders das Outfit des Jungen in der unteren linken Ecke. Der Junge trägt eine Schirmmütze. Diese wurden aber in den Uniformen erst zu Zeiten der Napoleonischen Kriege in Europa populär und erst weitere 20-30 Jahre später als Mode in der Zivilkleidung angekommen. Die bäuerliche Nostalgik die man in den Figuren rechts sieht ist aber dann auch noch ca 10-20 Jahre später modisch gewesen. Daher würde ich die Uhr nicht vor ca 1850 ansetzen
Hier nun zu einer Seltsamheit; der Name des Uhrmachers passt nicht wirklich vom Stil und Ausführung. Zum einen scheint mir, dass der Schriftzug in der deutschen Kurrentschrift ausgeführt ist (siehe hier [Gäste sehen keine Links] ) gerade die Großbuchstaben und das kleine r sind hier meiner Meinung nach ein deutlicher Hinweis.
Hier zum Vergleich die englische Schreibschrift der damaligen Zeit:
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Ein wenig Abweichung ist selbstverständlich, aber wie gesagt - Großbuchstaben und das kleine r schreien förmlich Deutsch :relaxed:
Zum anderen auch generell sieht die Schreibart eher wie eine aus die man früher in der Schule gelernt hat... so von den 60ern bis in die 80er des 20en Jahrhunderts hinein.
Sie ist außerdem nicht ganz sauber ausgeführt, beim h in Freuchie scheint der Schreiber ein zweites mal angesetzt zu haben und die blassen c und h aber so belassen. Das hätte man früher bei einer so hochwertigen Uhr kaum gemacht. Schließlich war der Name des Uhrmachers hier quasi sein Werbeschild.
Das alles würde durchaus zur einer Überarbeitung irgendwo Mitte des 20en Jahrhunderts passen, als der Antiquitäten-Boom massenweise Ware forderte und sie hübscher zu machen als sie es war, durchaus äußerst lukrativ sein konnte.
Zuletzt geändert von Nvntivs am Montag 17. Oktober 2022, 20:15, insgesamt 2-mal geändert.
- KötterH.P. Offline
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Altersbestimmung Standuhr
Das war alles dabei. Sogar der original Schlüssel fürs Uhrwerk.
Fehlt nur Sekundenzeiger und Schlüssel für die Tür.
Gruß H.P.
Fehlt nur Sekundenzeiger und Schlüssel für die Tür.
Gruß H.P.
- Nvntivs Offline
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Altersbestimmung Standuhr
Ich habe meine Antwort ein wenig ergänzt -KötterH.P. hat geschrieben: ↑Montag 17. Oktober 2022, 20:02 Das war alles dabei. Sogar der original Schlüssel fürs Uhrwerk.
Fehlt nur Sekundenzeiger und Schlüssel für die Tür.
Gruß H.P.
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- KötterH.P. Offline
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Altersbestimmung Standuhr
Hallo Nvntivs, vielen Dank für deine Info.
Aber die Uhr ist eindeutig dem 18 Jhd. zuzuordnen.
Das Uhrwerk, die handgemachten Nägel, die Vollholz Seitenwände, die Gewichte und der Aufzugsschlüssel sprechen dafür.
Mich interessiert nur, ob 1 oder 2 Hälfte des 18.Jhd.
Habe bereits eine englische Standuhr ca.1840-1850. Die ist mit dieser nicht zu vergleichen.
Gruß H.P.
Aber die Uhr ist eindeutig dem 18 Jhd. zuzuordnen.
Das Uhrwerk, die handgemachten Nägel, die Vollholz Seitenwände, die Gewichte und der Aufzugsschlüssel sprechen dafür.
Mich interessiert nur, ob 1 oder 2 Hälfte des 18.Jhd.
Habe bereits eine englische Standuhr ca.1840-1850. Die ist mit dieser nicht zu vergleichen.
Gruß H.P.
- KötterH.P. Offline
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Altersbestimmung Standuhr
Hallo Nvntivs
Hier noch die gewünschten Bilder.
Das große, schwere Pendel deutet schon auf 18Jhd.
Gruß H.P.
Hier noch die gewünschten Bilder.
Das große, schwere Pendel deutet schon auf 18Jhd.
Gruß H.P.
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- nux Offline
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Altersbestimmung Standuhr
? - kann Deinen Überlegungen zu der Schrift so nicht folgen, zumal der Link mit der 'damaligen Zeit' nicht datiert ist? bzw. ob der Titel des Pins stimmt? Da Du von 19. Jh. ausgehst (was ich für unwahrscheinlich halte), kannst Du natürlich auf viktorianisch reflektieren - aber das passt nicht. Weil 'englische Schreibschrift' gab es auch nicht nur eine? Und worauf die deutsche Ausgangsschrift der 2. H. des 20. Jh. basiert ist noch wieder eine andere Sache...
Zudem - Kurrent & Vorläufer sehen nun wahrlich anders aus ... häufig doch auch mit dem späteren Sütterlin verwechselt, ist diese zackige Schriftart/-gruppe für Neuzeitler zwar als 'alt' erkenn- aber oft kaum lesbar.
English Roundhand war & ist eine Kunst für sich und es gab & gibt massenhaft zu dem Thema online - selbst wenn Ähnlichkeiten mit lateinischen & Schulschriften späterer Zeint unverkennbar sind - das selbst ist es auch? [Gäste sehen keine Links]
Zum Stöbern und Ausprobieren - spitz die Feder - darin sind Links zu wundervollen alten Büchern; Stichwort penmanship [Gäste sehen keine Links]
- thalasseus Offline
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Altersbestimmung Standuhr
Moin zusammen,
tja, achtzehntes oder achtzehnfuffzig, - aber: Hatte @lins nicht schon nen 'terminus post quem' geliefert, mit dem Fund der Gemäldevorlage von William Craig Shirreff von 1805??
(Hier nochmal [Gäste sehen keine Links] )
Zumindest für das Zifferblatt. Allenfalls könnte der der Shirreff die Komposition irgendwo anders schon aufgegriffen haben, oder beide von gemeinsamer Vorlage. Hatte mal gesucht, aber da auch nichts annähernd ähnliches gegfunden. Dann wäres es doch wahrscheinlich, dass der Shirreff diese Bildidee mit der Gangway und den beiden stützenden Herren gehabt hat (und nicht der Maler des Zifferblattes..
.
Das Bild wurde wohl schnell bekannt, der gerade 18-jährige Maler gewann einen 'Top-Preis' für seinen ersten Versuch eines Historienbildes in Öl (und starb bald darauf an 'Auszehrung', wohl Tuberkulose, noch bevor er den Preis entgegennehmen konnte).
[Gäste sehen keine Links]
(Edit: Es gibt einen vermutl. frühen Nachstich des Mit-Studenten William Home Lizars [Gäste sehen keine Links] )
Also wäre irgendwas nach 1805 doch ganz plausibel?
Und so rein vom Gehäusestil, da passen die Wendelsäulchen, dieser untere Abschluss mit den recht staksig-zierlichen Füßen und dem schlichten swan neck pediment doch ganz gut ins Late Georgian/Regency? O.K. die Schwanenhälse gibt's wohl auch noch später, aber doch wohl seltener und wieder mit mehr Lametta
[Gäste sehen keine Links]
und da auch irgendwie breiter in den Proportionen und, hm, ein bisschen klotzig. Damit wäre ich dann so bei um 1810...
Schönes Teil übrigens, Glückwunsch (trotz Kunstharz(?)-Lack, räusper;-)
LG thal
tja, achtzehntes oder achtzehnfuffzig, - aber: Hatte @lins nicht schon nen 'terminus post quem' geliefert, mit dem Fund der Gemäldevorlage von William Craig Shirreff von 1805??
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Zumindest für das Zifferblatt. Allenfalls könnte der der Shirreff die Komposition irgendwo anders schon aufgegriffen haben, oder beide von gemeinsamer Vorlage. Hatte mal gesucht, aber da auch nichts annähernd ähnliches gegfunden. Dann wäres es doch wahrscheinlich, dass der Shirreff diese Bildidee mit der Gangway und den beiden stützenden Herren gehabt hat (und nicht der Maler des Zifferblattes..

Das Bild wurde wohl schnell bekannt, der gerade 18-jährige Maler gewann einen 'Top-Preis' für seinen ersten Versuch eines Historienbildes in Öl (und starb bald darauf an 'Auszehrung', wohl Tuberkulose, noch bevor er den Preis entgegennehmen konnte).
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(Edit: Es gibt einen vermutl. frühen Nachstich des Mit-Studenten William Home Lizars [Gäste sehen keine Links] )
Also wäre irgendwas nach 1805 doch ganz plausibel?
Und so rein vom Gehäusestil, da passen die Wendelsäulchen, dieser untere Abschluss mit den recht staksig-zierlichen Füßen und dem schlichten swan neck pediment doch ganz gut ins Late Georgian/Regency? O.K. die Schwanenhälse gibt's wohl auch noch später, aber doch wohl seltener und wieder mit mehr Lametta
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und da auch irgendwie breiter in den Proportionen und, hm, ein bisschen klotzig. Damit wäre ich dann so bei um 1810...
Schönes Teil übrigens, Glückwunsch (trotz Kunstharz(?)-Lack, räusper;-)
LG thal
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