gallumpf hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. Januar 2022, 20:35
um massives Silber (kennzeichen Biene)
Hallo :slightly_smiling_face:
leider nein. Die Biene ist nicht das was, auch wenn sie zusammen mit den Sternen das Symbol bei Christofles Silber-Meistermarke ist. Die Biene ist auch zusammen mit Sternen und eben der Waage bei versilberten Sachen da (und mal nicht; das ist eine zeitliche Sache). Die Form, der äußere Umriss der französischen Punzierung/Stempelung ist das Maßgebliche: sind Initialen und Symbol(e) im Quadrat = versilbert, in einer Raute = Massivsilber. Außerdem müsste eine Feingehaltspunze zusätzlich vorhanden sein: keine Zahl, sondern ein Minerva- oder Keilerkopf oder ein Krabbe z.B.
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Was Du da zeigst, ist einer von den ich-möchte-gern-so-aussehen-als-ob (in FR u.a. täusch-dich-gern genannt). Raffiniert gedacht gemacht: man stelle ein Quadrat auf die Spitze und platziere das dann ganz unschuldig in das vorgeschriebene Quadrat - auf den ersten schnellen Blick oder bei Unkenntnis denkt man also hah - Raute, uih - Silber.
(Angefangen damit hat aber wohl noch ein Anderer: Charles Halphen mit einem Ziegenkopf als Logo; nachgemacht hat dem die Form dann auch WMF bei einigen Marken.)
Das hat mit vielem zu tun, auch mit einigen Werbeslogans des 19. Jh.. Wo man den Leuten Versilbertes als nicht nur eben günstiger angepriesen, sondern auch versucht hat Ihnen weiszumachen, dass es besser sei als Echtsilber. Nyjå.
Zu sehen ist das auf der von Dir verlinkten Seite ganz unten links in dem Kasten an erster Stelle mit bei den nicht eindeutig datierbaren Stempeln - aber alles welche für Versilbertes. Dann gilt es zu beachten: Besteck oder Gerät? für Besteck sind bei Christofle Marken ebenfalls mit Zahlen (integriert) zur Angabe der Versilberung üblich. Auf Einzelteilen und Hohlwaren u.a. wäre es in FR aber angesagt, die Menge verwendeten Silbers auf dem Stück separat nochmal in einem kleinen Rechteck anzugeben. Das ist hier nicht der Fall. warum - ??
Mehr Marken von Christofle kannst Du da z.B. ansehen, eine wie Deine auch dabei (mittig etwa) und die von C. Halphen direkt darunter (den Ziegenkopf soll es ab 1877 erst gegeben haben bis wohl 1929)
[Gäste sehen keine Links] - die zeitliche Angabe ist dabei so aber zu ungenau.
Bisher bekannt: Oval vor 1862 (mit Biene); Oval im Rechteck danach (ohne Biene). 1930-35 Oval im gestreiften Rechteck (mit Biene). Das CC darin gab es bis 1935 (danach OC).
Der eingeprägte Schriftzug Christofle in einem Feld mit scharfen Ecken (davor abgeschrägte) gab es wahrscheinlich erst ab 1874.
Dann - es gibt in einem ziemlich alten Beitrag in einem anderen Forum eine Abb. von Christofle-Marken aus einem Katalog 1927 - da taucht eine ähnliche Marke wie Deine auf. Allerdings ohne das Blümchen in der Mitte, aber die Abb. ist auch sehr klein - da heißt es, es sei eine spezielle Stempelung für vergoldete Artikel
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Und da hat Dr. Nikogosyan möglicherweise (noch) ein Loch in seiner Markenlandschaft und deren Zeitachse - "Fig.21. The "CC" oval mark in a square box, used between 1877 and 1899." [Gäste sehen keine Links] die Biene ist in dem Bild aus 1927 klar zu erkennen? ob da der Hintergrund auch schon gestreift ist, kann man da nicht sehen, aber könnte sein. Mal gelegentlich forschen, ob es dazu bessere Quellen gibt.
Ansonsten: 1888 ist da jedenfalls auch eine [Gäste sehen keine Links] - oder 1922
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All das zusammen macht (immer noch) keinen Sinn, man kann ein paar Sachen abgrenzen, aber mehr auch nicht. Das Fehlen der Gramm-Angabe von verwendetem Silber? also vergoldet? aber danach sieht das Teilchen nicht aus. War das Monogramm vergoldet und war das für diese spezielle Stempelung ausschlaggebend? Oder Holzweg?
Für Dich bleibt gesichert daraus erstmal nur: versilbert, vor 1935.
Gruß
nux