MaxS hat geschrieben: ↑Freitag 18. Juni 2021, 22:21
Die Laufleisten würde ich kürzen und ggf. nacharbeiten, sodass die Schubladen wieder vernünftig zu bedienen sind; alternativ auch komplett aus Hartholz neu fertigen, die alten abfräsen und aufleimen. Die Schubladen selbst sollten ebenfalls instandgesetzt werden, falls nötig.
:+1: Da bin ich schon dran, und habe die erste Laufleiste aus Eiche auch bereits eingepasst (siehe Foto) . Die wirklich stark abgenutzte Lauffläche der originalen Schubleiste (die Schubladen hatten sich hier locker 5mm oder mehr eingegraben - leider habe ich kein Foto davon gemacht) habe ich dazu vorsichtig mit einem Stechbeitel abgetragen und dann mit einem großen planen Schleifklotz und viel Feinarbeit horizontal plan geschliffen. Jetzt muss ich die Leiste nur noch mit Haut-&-Knochenleim einkleben, aktuell liegt sie nur auf.

- Eichenlaufleiste.jpg (212.81 KiB) 902 mal betrachtet
Um die Leisten zu kürzen, muss ich allerdings die Rückwand entfernen. Wie bekomme ich denn diese Holzdübel gelöst?
:thinking:
MaxS hat geschrieben: ↑Freitag 18. Juni 2021, 22:21
* Es scheinen keinerlei Stoppklötze o.Ä. vorhanden zu sein. Evtl. könnte wenigstens ein Stück Wollfilz den harten Schlag etwas abdämpfen, der auch seinen Teil zur Rissbildung beitragen kann.
Gute Idee, werde ich auch in Angriff nehmen.
MaxS hat geschrieben: ↑Freitag 18. Juni 2021, 22:21
* Die Risse selbst würde ich entweder nur optisch kaschieren (verkitten oder Hartwachs) oder aber versuchen, dünne Späne einzuleimen. Man kann natürlich die jeweiligen Stellen mit kleinen aufgeleimten Hölzern sichern, sorgt aber bei weiterem Schwinden potenziell damit für Risse an anderer Stelle.
Das war auch meine Befürchtung, dass sich durch aufgeleimte Querhölzchen dann ggf. an anderer Stelle noch stärkere Spannungen ergeben und ich dann zusätzliche Risse bekomme.
Da sich der Riss zumindest seit 2019 nicht weiter ausgebreitet hat, werde ich vielleicht doch einfach mit Schellack Stangenkit kitten und keine sonstigen Maßnahmen vornehmen. Für Späne sind die Risse wohl sogar viel zu schmal, da passt tatsächlich kaum ein Blatt Papier rein. Vielleicht hole ich mir auch noch den Rat von Hr. Greef ein, dem kann man ja gegen ein kleines Entgelt auch Fachfragen stellen.
MaxS hat geschrieben: ↑Freitag 18. Juni 2021, 22:21
Außerdem - ich weiß, dass das aus konservatorischer Sicht nicht unbedingt ideal ist - halte ich es auch für durchaus in Ordnung, wenn alte Möbelstücke ohne besonderen Seltenheitswert oder in entsprechend schlechtem Zustand unter Verwendung der zeitgenössischen oder ggf. ebenfalls historisch passender besserer Materialien in einen quasi-Neuzustand versetzt werden
Man muss ja nicht jede kleinste Macke herausschleifen (ich versuche sogar möglichst gar nicht zu schleifen), sondern kann die Oberfläche weitgehend erhalten und trotzdem wieder einen attraktiven Zustand herstellen, der bei genauem Hinsehen dennoch zu erkennen gibt, dass das Möbel schon ein gewisses Alter aufweist.