Deckeldose (Das Offizier-Corps des 1t Leib-Husaren-Regiments No-1)
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- Palettenfetz Offline
- Reputation: 0
Deckeldose (Das Offizier-Corps des 1t Leib-Husaren-Regiments No-1)
Das Offizier-Corps des 1t Leib-Husaren-Regiments No-1
Hallo, ich habe bei meinem Opa auf dem Dachboden dieses schöne Stück gefunden. Es ist ein Kästchen mit Schloss und dem Stempel der Firma M. Stumpf & Sohn.
Es wiegt ca. 521Gramm und ist ca. 14x17x14 cm.
Es sind einige Gravuren darauf zu lesen.
- Zur Erinnerung an das Silberne Frühstücks-Jubiläum (auf dem Deckel)
- Das Offizier-Corps der 1t Leib-Husaren-Regiments No-1 (über dem Schloss)
- Andenken von eurer Mutter Y. oder J. v. R. (auf der Unterseite)
Ich Versuche heraus zu finden wie alt dieses Stück ist und welchen Ursprung es hat bzw. in welchen besitzen es sich befand. Ich kann nichts vergleichbares finden und hoffe das jemanden etwas über diesen Fund sagen kann.
Hallo, ich habe bei meinem Opa auf dem Dachboden dieses schöne Stück gefunden. Es ist ein Kästchen mit Schloss und dem Stempel der Firma M. Stumpf & Sohn.
Es wiegt ca. 521Gramm und ist ca. 14x17x14 cm.
Es sind einige Gravuren darauf zu lesen.
- Zur Erinnerung an das Silberne Frühstücks-Jubiläum (auf dem Deckel)
- Das Offizier-Corps der 1t Leib-Husaren-Regiments No-1 (über dem Schloss)
- Andenken von eurer Mutter Y. oder J. v. R. (auf der Unterseite)
Ich Versuche heraus zu finden wie alt dieses Stück ist und welchen Ursprung es hat bzw. in welchen besitzen es sich befand. Ich kann nichts vergleichbares finden und hoffe das jemanden etwas über diesen Fund sagen kann.
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 16044
- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
- Reputation: 27135
Deckeldose (Das Offizier-Corps des 1t Leib-Husaren-Regiments No-1)
Hallo & willkommen
was noch fehlt zum besser zuordnen, ist ein Foto des Firmennamens - vermutlich ist Moritz Stumpf, Danzig, gemeint. Siehe dazu als ersten Eindruck [Gäste sehen keine Links]
Da der aber nicht unbedingt Hersteller war, schau nochmal genau, ob Du weitere Zahlen, Zeichen, Symbole irgendwo eingepresst/gestempelt findest. Weißt oder vermutest Du dass es Silber oder eher nicht sein könnte? Magnet-Test?
Auch gut wäre ein Bild von innen - oder hast Du keinen Schlüssel?
Übrigens - Zuckerdosen, gerade auch silberne, hatten früher Schlösser
- damit die Mamsell nicht nascht, Zucker war teuer
Beispiele [Gäste sehen keine Links]
Da ist auch eine mit Kordel-Knauf dabei [Gäste sehen keine Links]
Noch eine, so etwas gab es also [Gäste sehen keine Links]
oder [Gäste sehen keine Links]
Das andere Attribut? der Schädel: entweder Vanitas-Symbol oder andere Bedeutung?
Die Inschriften muss man dann noch separat betrachten - aber auch das 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 würde auf Danzig hinweisen [Gäste sehen keine Links]
und da steht dann auch noch was dabei "„Totenkopfhusaren“ war die populäre Bezeichnung für das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17 und für das 1. und 2. Leibhusaren-Regiment in Danzig (Langfuhr) wegen des an der Pelz- und Tuchmütze getragenen Totenkopfes. Dieser gilt als altes Symbol, dass weder Pardon gegeben noch genommen wird."
auch dort [Gäste sehen keine Links] - unten sind weiter führende Literaturquellen
Dann bräuchte es eigentlich noch Namen aus oder auch mehr Familiengeschichte, um tiefer zu graben
- wer war "v. R." ?
Gruß
nux
was noch fehlt zum besser zuordnen, ist ein Foto des Firmennamens - vermutlich ist Moritz Stumpf, Danzig, gemeint. Siehe dazu als ersten Eindruck [Gäste sehen keine Links]
Da der aber nicht unbedingt Hersteller war, schau nochmal genau, ob Du weitere Zahlen, Zeichen, Symbole irgendwo eingepresst/gestempelt findest. Weißt oder vermutest Du dass es Silber oder eher nicht sein könnte? Magnet-Test?
Auch gut wäre ein Bild von innen - oder hast Du keinen Schlüssel?
Übrigens - Zuckerdosen, gerade auch silberne, hatten früher Schlösser

Beispiele [Gäste sehen keine Links]
Da ist auch eine mit Kordel-Knauf dabei [Gäste sehen keine Links]
Noch eine, so etwas gab es also [Gäste sehen keine Links]
oder [Gäste sehen keine Links]
Das andere Attribut? der Schädel: entweder Vanitas-Symbol oder andere Bedeutung?
Die Inschriften muss man dann noch separat betrachten - aber auch das 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 würde auf Danzig hinweisen [Gäste sehen keine Links]
und da steht dann auch noch was dabei "„Totenkopfhusaren“ war die populäre Bezeichnung für das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17 und für das 1. und 2. Leibhusaren-Regiment in Danzig (Langfuhr) wegen des an der Pelz- und Tuchmütze getragenen Totenkopfes. Dieser gilt als altes Symbol, dass weder Pardon gegeben noch genommen wird."
auch dort [Gäste sehen keine Links] - unten sind weiter führende Literaturquellen
Dann bräuchte es eigentlich noch Namen aus oder auch mehr Familiengeschichte, um tiefer zu graben
- wer war "v. R." ?
Gruß
nux
- Palettenfetz Offline
- Reputation: 0
Deckeldose (Das Offizier-Corps des 1t Leib-Husaren-Regiments No-1)
Hallo & Danke
erstmal vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.
Daneben scheint noch ein Stempel zu sein (siehe Bild) der augenscheinlich abgewetzt aussieht. Was in Betracht auf die daneben liegende Prägung, welche sich in einem gut leserliche Zustand befindet, nicht zusammen passt.
Die Dose und dessen Verzierungen lassen den Eindruck erwecken, das diese zur damaligen Zeit nicht für jedermann erschwinglich war. Verziert wurde die Dose sicherlich von anderen Händen als von denen sie Hergestellt wurde. Wie gut bestcht musste man zur damaligen Zeit sein um sich sowas machen zu lassen? Gar zu einem Frühstück verschenken zu können? :')
Diese Dose ist meine erste Antiquität und ich bin in dem Bereich ein Blutiger Anfänger. Vielen Dank für das Verständnis und die Mühe. Dieser Fund hat einen Ehrgeiz entfacht der keine Ruhe geben möchte
erstmal vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.
Der Firmenname ist in der Tat Moritz Stumpf & Söhne (M.STUMPF&SÖHNE) und ist auf der Unterseite gestempelt.
Daneben scheint noch ein Stempel zu sein (siehe Bild) der augenscheinlich abgewetzt aussieht. Was in Betracht auf die daneben liegende Prägung, welche sich in einem gut leserliche Zustand befindet, nicht zusammen passt.
Das ist die gleiche Dose nur ohne jeglicher Gravur bzw. Ohne Emblem.
Die Dose ist geöffnet, allerdings habe ich leider keinen passenden Schlüssel zum verschließen gefunden. Die Innenwandung scheint Vergoldet und das Material der Dose im gesamten ist wohl Silber. Allerdings finde ich hierzu keine Prägung.
Das Totenkopf Emblem in Verbindung mit der Gravur war bis dato mein einziger Erfolg der Suche hinsichtlich der Herkunft. Ich vermute die Gravur J.v.R
ist das Detail welches am ehesten die Herkunft Verraten könnte.
Die Dose und dessen Verzierungen lassen den Eindruck erwecken, das diese zur damaligen Zeit nicht für jedermann erschwinglich war. Verziert wurde die Dose sicherlich von anderen Händen als von denen sie Hergestellt wurde. Wie gut bestcht musste man zur damaligen Zeit sein um sich sowas machen zu lassen? Gar zu einem Frühstück verschenken zu können? :')
Diese Dose ist meine erste Antiquität und ich bin in dem Bereich ein Blutiger Anfänger. Vielen Dank für das Verständnis und die Mühe. Dieser Fund hat einen Ehrgeiz entfacht der keine Ruhe geben möchte
- Weinstock Offline
- erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 616
- Registriert:Donnerstag 28. November 2019, 09:34
- Reputation: 1063
Deckeldose (Das Offizier-Corps des 1t Leib-Husaren-Regiments No-1)
Mich interessiert mehr die historische Seite von daher schauen wir mal was wir finden.
Zu den 1. Husaren allgemein:
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Hatten wir schon nur zur Vollständigkeit, aber sehr empfehlenswert.
Im deutschen Kaiserreich hatte jedes Regiment sein Offizierscorps, dieses setzte sich aus den Offizieren zusammen, die gerade aktiv oder in der Reserve in diesem Regiment dienten.
Jedes Regiment hatte im Jahr mehrere Ereignisse zum Beispiel Bälle oder offizielle Essen.
Zur Ausstattung des Corps gehörten auch oft verschwenderisch prachtvolles Geschirr, Tafelaufsätze und Prunkvolle Stücke aus Silber.
Im Festungsmuseum in Mainz ist ein solcher Tafelaufsatz noch teilweise erhalten. Diese Stücke wurden entweder durch eine Sammlung im Offizierscorps erworben oder dem Offizierscorps durch einzelne, oft ausscheidende Offiziere als Erinnerung geschenkt. Man bedenke das Gros der Offiziere bestand aus begüterten Adeligen. Man zeigte was man hatte.
Kommen wir zu dem hier vorliegenden Stück, der Totenkopf und die Schnur sind typische Husaren Uniform Teile. Hierzu verweise ich auf den sehr guten Wikipedia Artikel, dort unter Uniform.
Das Stück ist sicher eine Zuckerdose die dem Offizierscorps zur Silbernen also 25 jährigen Stattfinden eines Festes gestiftet wurde. Dazu findet sich nichts.
Das Regiment wird heute noch im Rahmen des Reenactements der historischen Darstellung belebt.
[Gäste sehen keine Links]
Vielleicht weiß dort jemand was es mit dem Frühstück auf sich hatte. Dann ließe sich das Entstehungsjahr auch zuordnen.
Stellt sich nun die Frage nach J.v.R. der Mutter.
Ich nehme mal an wir haben es hier mit einer adeligen Dame und Ehefrau eines hohen Offiziers zu tun.
Wenn wir hier schauen erfahren wir einiges zur Regimentsgeschichte.
[Gäste sehen keine Links]
Leider nur die Kommandeure bis 1864 und das Stück ist m.E. später.
Ab 1901 Kaiser Wilhelm II. und Mackensen. Wieder eine Sackgasse.
Interessant ist sicher wie das Stück in die Familie kam. Am Ende des Ersten Weltkriegs gingen viele dieser opulenten Ausstattungen verloren. Die Eigentümer, waren gefallen oder verstreut, die Truppen aufgelöst und die Kasernen besetzt.
Ich schaue später weiter.
Zu den 1. Husaren allgemein:
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Hatten wir schon nur zur Vollständigkeit, aber sehr empfehlenswert.
Im deutschen Kaiserreich hatte jedes Regiment sein Offizierscorps, dieses setzte sich aus den Offizieren zusammen, die gerade aktiv oder in der Reserve in diesem Regiment dienten.
Jedes Regiment hatte im Jahr mehrere Ereignisse zum Beispiel Bälle oder offizielle Essen.
Zur Ausstattung des Corps gehörten auch oft verschwenderisch prachtvolles Geschirr, Tafelaufsätze und Prunkvolle Stücke aus Silber.
Im Festungsmuseum in Mainz ist ein solcher Tafelaufsatz noch teilweise erhalten. Diese Stücke wurden entweder durch eine Sammlung im Offizierscorps erworben oder dem Offizierscorps durch einzelne, oft ausscheidende Offiziere als Erinnerung geschenkt. Man bedenke das Gros der Offiziere bestand aus begüterten Adeligen. Man zeigte was man hatte.
Kommen wir zu dem hier vorliegenden Stück, der Totenkopf und die Schnur sind typische Husaren Uniform Teile. Hierzu verweise ich auf den sehr guten Wikipedia Artikel, dort unter Uniform.
Das Stück ist sicher eine Zuckerdose die dem Offizierscorps zur Silbernen also 25 jährigen Stattfinden eines Festes gestiftet wurde. Dazu findet sich nichts.
Das Regiment wird heute noch im Rahmen des Reenactements der historischen Darstellung belebt.
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Vielleicht weiß dort jemand was es mit dem Frühstück auf sich hatte. Dann ließe sich das Entstehungsjahr auch zuordnen.
Stellt sich nun die Frage nach J.v.R. der Mutter.
Ich nehme mal an wir haben es hier mit einer adeligen Dame und Ehefrau eines hohen Offiziers zu tun.
Wenn wir hier schauen erfahren wir einiges zur Regimentsgeschichte.
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Leider nur die Kommandeure bis 1864 und das Stück ist m.E. später.
Ab 1901 Kaiser Wilhelm II. und Mackensen. Wieder eine Sackgasse.
Interessant ist sicher wie das Stück in die Familie kam. Am Ende des Ersten Weltkriegs gingen viele dieser opulenten Ausstattungen verloren. Die Eigentümer, waren gefallen oder verstreut, die Truppen aufgelöst und die Kasernen besetzt.
Ich schaue später weiter.
Das letzte Hemd hat keine Taschen, aber die Freude des Sammlers liegt darin ein besonderes Stück eine Zeit sein Eigen zu nennen.
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- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 16044
- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
- Reputation: 27135
Deckeldose (Das Offizier-Corps des 1t Leib-Husaren-Regiments No-1)
Bingo, wenn ich so sagen darfPalettenfetz hat geschrieben: ↑Montag 27. April 2020, 04:42 Daneben scheint noch ein Stempel zu sein (siehe Bild) der augenscheinlich abgewetzt aussieht

Vgl. [Gäste sehen keine Links] - und eben so wie auch im Wappen [Gäste sehen keine Links]
D.h. vor 1888 bzw. ev. auch 1886 - dazu passt ja auch die Optik einer eher (spät?-)biedermeierlichen Zuckerdose.
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