Hi Felix,
willkommen im Forum. 
 
 
Ich geb's zu, ich bin mit meiner Antwort ein bisschen spät dran. Hoffentlich schaust Du überhaupt noch mal rein.
Der Grund ist der, dass mir zur Aufarbeitung der Truhe nichts eingefallen ist, außer, dass ich nichts machen würde, außer sie zu säubern. Aber zu der eingeklebten "Volksfrömmigkeit" noch was sagen, das hat mich doch verfolgt und mir keine Ruhe gelassen.
Hauptsächlich, weil es mich sehr gefreut hat, mit welcher Bestimmtheit Du schreibst, dass die eingeklebten Bilder auf jeden Fall erhalten bleiben sollen. Das hat mir sehr gefallen. Da ich mich mit religiöser Volkskunst befasse, kenne ich natürlich den Brauch, Andenken von Wallfahrten, Erstkommunion Erinnerungszettel, Wettersegen und viele andere "Papierheiligtümer" an die Innenseiten der Schranktüren, und wie in Deinem Fall in den Deckel der Truhen zu kleben. Einige solcher Bilder habe ich auch schon erworben, kenntlich an den Klebespuren. Oft wurde Mehlkleister verwendet. Diese Bilder haben dann dunkle Ecken, wo der Mehlpapp durchgeschlagen ist, bei manchen fehlen die Ecken, weil sie doch so innig mit dem Holz verbunden waren. Ich habe auch schon Schranktüren gesehen, die so beklebt waren, aber Deine Truhe ist, trotz aller Beschädigungen, ein besonderes Denkmal der Frömmigkeit der Menschen. 
Neben allen Überlegungen, was mit der Truhe geschehen soll, würde ich Dich doch bitten, in Deiner Umgebung eine Institution, hauptsächlich Menschen 

 , zu finden, die das Ensemble im jetzigen Zustand dokumentieren und archivieren, der Nachwelt zumindest digital erhalten.
Insofern ist Deine Truhe wirklich einmalig.
Ich wiederhole noch einmal, was ich oben schon sagte: Mache das Äußere der Truhe mit einfachen Mitteln schonend sauber und schau Dir das Ergebnis erst mal an. Wenn die so restauriert würde, dass sie außen wie "geleckt" aussieht, wäre der Gesamteindruck nachhaltig gestört.
Vielleich geben die Restaurateure hier Tipps zu einer derartig schonenden und achtsamen Vorgehensweise.
Erstmal Gruß
Lins
Hier sind einige Beispiele solcher "herausgelöster" Bilder. Die sind nicht als Heiligenbildchen bzw. Andachtsgrafik in Gebetbüchern gelandet, sondern waren zur Erbauung während alltäglicher Abläufe in Schränke oder Truhen geklebt. 
			
		
				
			 
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