Hallo & willkommen
eine reichlich prächtige Majolika-Vase des Historismus par excellence. Meine Vermutung würde, auch wg. der ganzen Machart/Optik, in Richtung entweder Gerbing & Stephan, Tetschen Bodenbach/Böhmen, heute Tschechien, gehen (wo einige Autoren diese Marke sehen und daher viele Stücke zugeschrieben werden) - oder aber es ist doch Julius Greiner & Sohn, wie PM&M annimmt.
Der Reihe nach - hab mich am äußeren Umriss orientiert - und der Spekulation, dass die zwei Brückenpfeiler darin sein könnten - sowie den anderen Beizeichen, wie diesem kleinen 'Knochen'. Die Sache hat einen Haken - die Bodenmarke ist zwar bei Röntgen drin
[Gäste sehen keine Links] - wird aber aus irgendeinem Grunde angezweifelt.
Auch scheint es hier, wenn, was eher seltenes zu geben (M statt Kreuz im Kreis) - und das weicht von G & St. am meisten ab.
Zur Geschichte und den bekannten Pressmarken von Gerbing & Stephan also erstmal grundsätzlich da
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Und da unten auf der Seite steht dann [via Translator] "
Schließlich gibt es mindestens eine Marke, die ein wenig Verwirrung stiftet: Sie zeigt ein einzelnes 'G' über einer Kettenbrücke. Während einige Quellen besagen, dass diese Marke der Firma Julius Greiner & Sohn gehört, die sich ebenfalls in Bodenbach befand, behaupten andere Quellen (einschließlich der tschechischen Autoren Vaclav Cilek und Jan Nemec), dass diese Marke Gerbing gehörte. Ich wage es, die letztere Aussage aus zwei Gründen anzufechten.
Das erste ist natürlich, dass - soweit ich weiß - keine alte Markenreferenz die Kettenbrückenmarke zeigt, die Gerbing zugeschrieben wird. Der zweite Grund basiert auf dem gesunden Menschenverstand, da Menschen, die Gerbing als Ursprung beanspruchten, den Datumsbereich von 1880-1890 für die Kettenbrückenmarke erarbeiteten.
Grund Nummer zwei ist, dass die Firma Gerbing in all ihren verschiedenen Stadien immer Buchstabenkombinationen wie 'S. & G' verwendete. oder 'G. & St.'. Ich frage mich, warum das Unternehmen in der äußerst erfolgreichen Zeit von Gerbing & Stephan plötzlich wieder mit einem einfachen „G“ markieren sollte - es macht keinen Sinn, nicht nur, weil das „G. & St.“ eingetragene Marke (verwendet ab 1861) war bekannt und hatte einen eigenen, ziemlich guten Ruf.
Selbst wenn ich für einen Moment annehmen würde, dass die Firma Gerbing ein einziges G als Kennzeichnung verwendet hätte - wäre das nicht zwischen 1850 und 1861 gewesen, der Zeit, in der die Firma lediglich Majolikafabrik F. Gerbing hieß? Ich habe bisher keine Beweise oder weitere Informationen zu diesem Thema erhalten, daher kann ich einer solchen Behauptung einfach nicht glauben - die Kettenbrückenmarke bleibt daher Julius Greiner & Sohn zugeschrieben, bis jemand einen steinharten Beweis dafür erbringen kann, dass sie tatsächlich dazu gehört Gerbing.
Nun zu diesem ovalen Etwas - und eben dieser 'Brückenmarke', dort gut zu sehen
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da noch besser und im Zusammenhang
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sowie dort auch mit dem M (das Bild anklicken, dann kommt eine Fotostrecke mit größeren Aufnahmen)
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Die Brücke - da wird wohl eben die angenommen, die 'Kaiserin-Elisabeth-Kettenbrücke' über die Elbe bei Tetschen-Bodenbach
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Ob die unterschiedlichen Beizeichen oder die Modellnummern irgendwie auch (noch) eine Rolle spielen könnten - ?
oder es aber noch wer anders war - ??
Mehr also unter 'Gerbing & Stephan' zum Vergleich, sowohl mit bestätigten, als auch mit der zugeschriebenen Marke
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Dagegen unter 'Julius Greiner & Sohn' eher weniger ?
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aber irgendwie passt dieser Porzellanmaler "Julius Greiner Sohn" auch nicht wirklich in das Bild und zu Majolika; irgendwas kann an der Annahme auch nicht stimmen
[Gäste sehen keine Links] - oder ich krieg bei den Namen was durcheinander?
Am Rande - ganz was anderes aus dem 'fraglichen' Hause, hab ich so auch noch nicht gesehen; da kommt die Bodenmarke aber auch gut rüber
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tja - wenn die Experten das nicht sicher wissen, was soll man mehr sagen?
Gruß
nux
Edit - geht man ein wenig in 'alte Literatur', so kommt aber noch etwas heraus, was bei PM&M gar nicht steht: Hermann Stephan verstarb schon 1878 und die Gesellschaftsfirma der Syderoliththonwaarenfabrik erlosch. Sie wurde aber umgehend von Friedrich Gerbing als Einzelunternehmung neu eingetragen, er einigte sich mit den Erben von H.St. und der Firmenname als solches wurde beibehalten
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Also - wenn es dann nur noch den/die Gerbing(s) gab, selbst wenn der ganze Firmen-Name blieb? könnte auch bloß das G irgendwann übrig geblieben sein.
Da hülfe nur eine Recherche in 'Österreichischer Markenanzeiger' in dem betreffenden Zeitraum

O:-)