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Altersbestimmung Porzellanmarke

Entdecke die Geheimnisse deiner Porzellanschätze! 🗝️ In diesem Forum dreht sich alles um die Bestimmung von Porzellanmarken und Porzellanstempeln. Egal ob du Sammler, Liebhaber oder einfach nur neugierig bist – hier findest du Antworten auf deine Fragen!

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Damit wir dir bei der Bestimmung deines Porzellans bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:

Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Porzellanobjekts zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Stempel unter der Glasur? Gib an, ob sich die Stempel unter der Glasur befinden.
Informationen zur Herkunft und Historie: Teile alle vorhandenen Informationen zur Herkunft und Historie des Stücks mit. Gib möglichst die Abmessungen mit an.

So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Porzellanobjekt machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten. 😊

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Altersbestimmung Porzellanmarke

Beitrag von dieselieder »

Hallo zusammen

Ich bin hier und freue mich, mein Wissen im Bereich Kunst zu erweitern :relaxed:

Ich vor kurzem eine Plastik im Trödelmarkt/Brockenhaus erstanden. Es ist die badende Venus. Darauf konnte ich einen Stempel identifizieren, der mich auf die Manufaktur Dressel, Kister und Cie. schliessen lässt. Doch wenn ich mich schlau mache im Internet, dann finde ich keine gleiche oder ähnliche Figur und nur gemalte blaue Marken vom Bischoffsstab. Die Frau vom Laden sagte mir, dass sie die Figur in eine Auktion geben wollte, doch diese nicht angenommen wurde, weil sie zu wenig wertig war. Irgendjemand hat neben die Marke "1850 Passau" geschrieben. Allenfalls das Jahr? Weiter stehen noch Zahlen mit Bleistift, doch denkebich, das diese nicht relevant sind. Ansonsten ist da nichts zu finden.

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen?
Vielen Dank im Vorraus!

Lg
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Altersbestimmung Porzellanmarke

Beitrag von lins »

Hi DL,
willkommen. :slightly_smiling_face:
Hier sind einige Informationen über die Vorbilder
[Gäste sehen keine Links]
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Und hier wird zumindest Dressel & Kister im Zusammenhang mit der Pressmarke genannt
[Gäste sehen keine Links]
Und hier das Kontrastprogramm zur badenden Venus
[Gäste sehen keine Links]
Gruß
Lins
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Altersbestimmung Porzellanmarke

Beitrag von dieselieder »

Hey Lins

Vielen Dank für deine Info! Dann könnte es bei mir wohl auch zwischen 1850 und 1905 passiert sein..

Kennst du auch Hertwig und Co.? Gibt es da qualitative Unterschiede? Habe nämlich eine Figur zur gleichen Zeit erworben. 😊 Zeitraum zwischen 1914 und 1845.

Lg
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Altersbestimmung Porzellanmarke

Beitrag von nux »

Hallo & willkommen :slightly_smiling_face:

gibst Du bitte nochmal die Größe dazu an?
dieselieder hat geschrieben: Donnerstag 9. Januar 2020, 20:58 Dann könnte es bei mir wohl auch zwischen 1850 und 1905 passiert sein..
hab gestern auch noch bissl 'gerödelt' und das ist so noch nicht ganz klar; es gibt keine konkreten Hinweise darauf, wann wie (vor 1900) genau gemarkt wurde - außer dass einige Stücke, welche sicher aus dem 19. Jh. sind, die blau gemalte Stabmarke eben haben

Dressel, Kister & Cie. war es wohl auch erst ab 1854 (frühestens 1853); da wurde auch Wilhelm Lenck Direktor. Lenck war der Sohn eines Porzellanmalers und lernte schon in der Porzellanfabrik Kister in Scheibe (die gab es seit 1844, also kann die Übernahme von Passau eigentlich nicht, wie manchmal geschrieben wird, bereits 1839 gewesen sein). 1856 heiratete er Therese Kister, die Tochter von (vermutlich Johann Friedrich Andreas) Kister. 1867 werden in einer Notiz Porzellanfiguren schon besonders hervorgehoben.
ca. 1873 heißt es dann "Dressel, Kister & Co., Inh. Julius Hoffmann & Wilhelm Lenck, Passau".
Man findet auch noch mehr aus der Zeit, wenn man nach Lenck sucht; auch später, weil seine Söhne Albert & Rudolf die Manufaktur 1886 dann übernahmen. 1903 wurden die Höchst-Formen erworben - und da, neben dem Mainzer Rad, als Kennzeichnung ist auch der Bischofsstab als Pressmarke gesetzt worden.
Ab 1906/07 führte die Witwe Rudolfs, Lina Lenck sie dann. Zu der Zeit erlosch (merkwürdigerweise) auch die Prokura von Albert. Ab da sind m.W. auch die Marken erst gesichert bekannt, ebenso wie der Rest der Firmenhistorie.

Vor Dressel, Kister & Cie ist die Geschichte übrigens nur in Teilen ganz belegbar - ab 1833 erhielt Johann G. Kumpf eine Konzession, kaufte das leerstehende Schloss Eggendobl und errichtete dort seine Porzellanmanufaktur; 16 Arbeiter sollen beschäftigt gewesen sein und schon im ersten Jahr nach dem ersten Brand nahm man an einer Ausstellung teil. Bereits 1835 inserierte seine dann Witwe Anna Kumpf jedoch, dass sie die Porzellanfabrik zu verkaufen beabsichtigte. Aber es ging wohl doch so weiter (ungeklärt); 1839 wurde die Manufaktur, die rasch gewachsen war, dann aus Platzgründen in die Rosenau verlegt. Zwischen dem Zeitpunkt & dem Kauf durch Dressel, Kister & Cie. hab ich nichts weiter online gefunden.

Zu Figuren - wenn man dem da Glauben schenken darf, also wohl anhand des Modells, der Nummer [Gäste sehen keine Links] - dann ist auch der Stern ein Stab.

Und ist das ein Kreuz oder doch ein Rad neben dem Stab? [Gäste sehen keine Links]

Also - ich weiß es nicht, möchte auch nicht mehr vermuten als vielleicht letztes Drittel 19. Jh. oder aber eben später. Was mich im Wesentlichen irritiert, ist fehlende, weil sonst übliche Modell-Nummer (früh wohl geritzt, später eingepresst, aber auch das nur eine Annahme) .

Bitte guck da das Markenbild noch an [Gäste sehen keine Links] - und dann schau nochmal nach dem, wo Du geschrieben hast 'mit Bleistift' - könnte das sowas auch sein?

Gruß
nux

Anmerkung: sollte irgendwer Interesse an den Unmengen Quell-Links haben, die ich zur Geschichte diesmal nicht mit gepostet habe, samt noch mehr dazu :grimacing: :) - hab den Sums gespeichert


noch
dieselieder hat geschrieben: Donnerstag 9. Januar 2020, 20:58 Hertwig und Co.?
bitte ggf. einen separaten Beitrag aufmachen, ok?
Zuletzt geändert von nux am Dienstag 14. Januar 2020, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Altersbestimmung Porzellanmarke

Beitrag von dieselieder »

Hey nux

Wow, danke auch dir für deinen ausführlichen Bericht! Die Figur misst 27cm in der Höhe.
Ausser die Pressmarke finde ich leider keine zusätzlichen Zahlen o.ä. Wenn man so will, könnte höchstens eine 1 da sein. Jedoch ist diese nicht auf der gleichen Fläche wie die Marke, sondern innen am Rand. Und eine 1, dass wäre doch etwas sonderbar, oder Glück, oder wie auch immer.. :slightly_smiling_face: (siehe grüner Kreis)
Die Bleistiftzahlen sind da. Vielleicht sind sie auch nicht Bleistift, aber auf jedenfall nicht mit dem Fingernagel spürbar. Ich habe davon noch Fotos gemacht.

Bezüglich meiner Frage zu Hertwig und Co., werde ich etwas Neues eröffnen.

Vielen Dank!
Lg
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Der Dateianhang InkedIMG_20200110_210009_LI.jpg existiert nicht mehr.
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Beitrag von nux »

ah, ok, danke :slightly_smiling_face: - doch größer als ich annahm. Schön, aber keine Ahnung, was das alles sein könnte, aber jedenfalls ist es so wenigsten öffentlich dokumentiert. Die Figur bleibt auch deshalb weiter (vorerst) ein bitzeli ein Rätzel. Auch, weil es momentan oder rückblickend online zumindest kein weiteres Exemplar aufscheint oder Erwähnung findet. Weder in Biskuit noch bemalt übrigens. Hab irgendwo in dem Textgewusel irgendwas gelesen gehabt, dass die Passauer Figuren wohl teilweise in allen drei Varianten angeboten wurden. Irgendwo war auch eine Andeutung, dass man sich wohl auch an französischen Figuren orientiert hat. Daher hab ich so auch nochmal geguckt, wer überhaupt das Vorbild - da ist sie [Gäste sehen keine Links] - @lins sei Dank :slightly_smiling_face: - von Christophe Gabriel Allegrain außer Villenauxe noch in Porzellan umgesetzt hat und hab gefunden
Samson, FR, 52 cm [Gäste sehen keine Links]
Gustavsberg SE, 75 cm [Gäste sehen keine Links]
unbekannt? Parian [Gäste sehen keine Links]
ohne Marke [Gäste sehen keine Links]

Andere, wie die von Sèvres, Ludwigsburg, auch KPM u.a. haben andere Vorbilder (Falconet, Lejeune)

Was am Rande auch noch ganz interessant war, ist diese Version von Amor & Psyche in einer recht ähnlichen Ausformung von Scheibe-Alsbach [Gäste sehen keine Links] - der 'anderen' Dressel, Kister & Co.
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Beitrag von dieselieder »

Ja es bleibt in dem Fall (leider) ein Geheimnis. Bekammen fehlerhafte Ausführungen jeweils auch eine Nummer? Da ist nämlich was unter der Glasur. Am Arm und Bein.

Lg
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Beitrag von nux »

dieselieder hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 21:42 Bekammen fehlerhafte Ausführungen jeweils auch eine Nummer? Da ist nämlich was unter der Glasur. Am Arm und Bein.
da sehe ich, selbst wenn, eigentlich keinen Zusammenhang. Die Nummer oder die Pressmarke werden ja in die noch plastische Masse gedrückt, also vor dem ersten Brand. Alles was dann an Macken entstehen kann, seien es z.B. Brandrisse oder Glasurfehler, kommt später.

Ob es nun auch ev. ein Muster sein könnte, oder früh oder - k.A.. Das wäre eher was für richtige Fachleutz. Denke Du solltest Dich dort mal hinwenden. Die werdenneben Wissen auch mehr Literatur oder Unterlagen haben [Gäste sehen keine Links] oder aber auch ans Porzellanikon.
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