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Flachdeckeltruhe

Die faszinierende Welt antiker Möbel und Stilmöbel! 🕰️ Hier findest du alles, was dein Herz begehrt: Bestimmung von Stil und Alter, spannende Diskussionen über Möbelgeschichte, wertvolle Tipps zur Pflege und Restaurierung – und natürlich jede Menge Inspiration! Egal ob du stolzer Besitzer eines antiken Erbstücks bist, deine Wohnung mit Vintage-Möbeln einrichten möchtest oder einfach nur neugierig bist – hier bist du genau richtig!

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  • Pikki Mee Offline
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Beitrag von Pikki Mee »

Hallo,

auf der ersten Seite http://www.dieschatzkisteimnetz.de/portal.php gibt es eine feine kleine Anleitung zum Bilderhochladen - einfach nochmal probieren?

Wenn es nicht indiskret ist - wie hieß der Vorbesitzer? wichtig aber möglicherweise nur, wenn bekannt ist, ob das Teil aus seiner Familie war? Gab zwei Zweige Wöhrdemann mit h, eine davon (Anna) geht über in Familie Krohn. Aber später wohl alle ohne h geschrieben. Im Zweifel weiß der Einträger in die Genealogie-Datenbank dann noch was und man könnte einen anderen potentiellen Interessenten unter den Nachfahren ausmachen ... gaaaanz vielleicht :wink:

*Pikki*
Zuletzt geändert von Pikki Mee am Dienstag 8. September 2015, 00:05, insgesamt 1-mal geändert.
  • Pikki Mee Offline
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Beitrag von Pikki Mee »

... ob Männer Truhen hatten? keine Ahnung so wirklich - aber wohin sonst mit den Hemden, Hosen und Socken? Innt Schapp? Wenn eins vorhanden :lol:

Vielleicht ja auch zur Verlobung angelegt und der Damen-Name sollte noch dazu geschnitzt werden... keinen Plan - vielleicht weiß rw das


*P*
  • rw Verified Offline
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Beitrag von rw Verified »

Hallo trulli,

Du hast eine PN

Grüsse
rw
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  • trulli Offline
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Beitrag von trulli »

Vielen Dank rw, du hast jetzt auch meine Antwort.

Also mich beeindruckt es sehr, wie alt dieses gute Stück anscheinend ist und wie gut erhalten sie ist. Außerdem sehr imponierend, was anscheinend für eine Geschichte dahinter steht.
  • Pikki Mee Offline
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Beitrag von Pikki Mee »

Hej,

freut mich, wenn es Dich freut... :)

Übrigens - der Name Wördemann (ohne h) ist im südlichen SH echt immer noch sehr verbreitet...

... und in Barmstedt (dem Ort der Eheschließung) in alten Adressbüchern gut zu finden - vielleicht ein Anhaltspunkt?

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Ob ev. auch mit dem Wördemann, dem Namensgeber von Wördemanns Weg (Orstvorsteher Stellingen) ein Zusammenhang besteht, habe ich aber nicht herausfinden können... :wink:


*Pikki*
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Beitrag von rw Verified »

Hallo trulli,

Sorry es ging nicht eher :(

Es gibt 2 ungewöhnliche Dinge über Deine Truhe....auch Koffer genannt..... Dieser Stil der Truhe war erstmal in den späten 1600 beliebt, doch ist Deine Truhe ein sehr späteres Beispiel für diesen Stil, wenn 1807 ist um das Datum hergestellt. Doch beim Anblick Deinen Bildern, denke ich , Anfang 1800 ist die wahre Datum basierend auf ein paar Faktoren.

Der Ton des ungefärbten Holz auf der Rückseite und Innenseite der Truhe sind nicht dunkel genug für eine Truhe, die bis 1600 zurückreicht.

Und die Schnitzerei ist meiner Meinung nach zu flach.

Natürlich, ist das geschnitzte Datum selbst von 1807, obwohl in einigen Fällen die Schnitzerei auf eine frühere Truhe war viel später als die Truhe hergestellt wurde, um einen besonderen Geburts- oder Eigentümerwechsel zu gedenken, so kann nicht voellstandig ausgeschlossen werden, dass die Truhe früher sein kann, dann 1807, aber im Hinblick auf die anderen Faktoren, denke ich immer noch circa 1800 ist wahrscheinlicher, das richtige Datum zu sein.


Es ist auch ungewöhnlich, nur den Namen des Mannes auf der Truhe zusehen, wie in der Regel die Truhe wird die Namen oder Initialen der beiden Mann und Frau, oder, falls es als Mitgift für ein junges Mädchen, dann einfach ihren Namen oder Initialen zu haben. Eine Möglichkeit ist, dass diese Truhe wurde in einer militärischen Einrichtung verwendet, ein Kloster, ein Gasthaus oder sogar auf einem Schiff, wo es notwendig ist, die Truhe dieses Mannes von denen anderer Menschen zu unterscheiden war.

Die Noppen auf der Oberseite sind nicht üblich, an diesen Truhen, aber ich habe mal auf ein paar spanische Beispiele und einer englischen Truhe, gesehen. Die Bolzen sollen Kraft, um das Holz hinzufügen, aber ich weiß nicht genau, wie das funktioniert.

Hoffe, das hilft ein wenig. Vielleicht haben andere im Forum Gedanken hinzufügen.

Deine Bilder werde ich hier sogleich einstellen.

MfG
rw
Bilder
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Beitrag von Pikki Mee »

Hallo rw & trulli,

hab noch was dazu gefunden, als ich einem der Links nochmal nach bin...

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Da ist ein ganzer langer Artikel mit Bildern über die Sammlung und Erforschung dieser Truhen in Schleswig-Holstein - am besten selber lesen... hier ein Auszug zu Männlein und Weiblein :)

>>... Die Truhen gehören zur ältesten Möbelart in Schleswig-Holstein. Im Gegensatz zu den Schränken waren sie von Anfang an durch Beweglichkeit gekennzeichnet. Truhen sind Kastenmöbel, die aus einzelnen Brettern angefertigt und mit einem Deckel versehen wurden. Im Laufe der Zeit gestaltete man die tragenden Eckbretter der Truhen durch Säulen und Rundbögen zunehmend architektonisch d.h. bestimmte Baustile spiegelten sich in den Truhenformen wieder. Dies zeigte sich bereits im Ornament: Senkrecht verlaufende Kerbschnitzereien schmückten die Frontseite der Truhen.

Die Handwerker, die die Truhen herstellten, bezeichnete man als „Kistenmaker“. Sie wurden erstmals 1445 urkundlich in Flensburg erwähnt - wahrscheinlich gab es sie aber schon früher.

Die Truhen zählten zu den wichtigsten Aufbewahrungsmöbeln im Haus. Insbesondere hatte die Kleidung der Bewohner dort ihren Platz, bis im barocken Zeitalter die Schränke diese Funktion übernahmen.

In Ausnahmefällen dienten die Truhen auch als Sitzkisten. Bis in das 19. Jahrhundert findet man die Kennzeichnung mit sowohl männlichen als auch weiblichen Besitzernamen, d.h. die Truhen waren nicht ausschließlich „weibliche“ Kleiderhorte. Die Besitzernamen kamen u.a. durch ihre Aussteuerfunktion zustande. Die „Brauttruhe“ als Mitgift der Braut war genauso besitzverweisend gekennzeichnet wie die Aussteuer-Truhen der außerhalb des Stammhofes verheirateten Söhne. Dieses Phänomen war ständeübergreifend. Die einfachen Bäuerinnen entwickelten das gleiche Verhältnis zu ihren Truhen wie reichere Großbäuerinnen. Truhen konnten über Generationen weitervererbt werden, so dass sie zu einem wichtigen Stück der Familienidentität wurden und auch als Ausstattungsstück Repräsentationsbedürfnisse befriedigten.

Die Truhen in Schleswig-Holstein sind von ihren Typen her genauso vielfältig wie die Schränke und geben Stilepochen gut erkennbar wieder. <<


*Pikki*
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Beitrag von lins »

Servus zusammen,

@rw
Nachtrag zu den Noppen auf dem Deckel der Truhe.
Noppen auf ebenen Flächen sind meistens als Abstandshalter zu anderen ebenen Flächen gedacht.
Bei stapelbarem Glasschalen z.B., damit die nicht aneinander kleben bleiben.
Bei Büchern mit Leder- oder Kunstvollen Einbänden kennt man das auch,
damit Buchdeckel geschützt werden oder die Deckel nicht auf einem schmutzigen oder nassen Untergrund aufliegen.
Bei größeren Büchern (Messbüchern) verhindern die Noppen das „Ansaugen“ des Deckels an der ebenen Auflagefläche.
Das lässt sich dann leichter zuklappen.
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Bei der Truhe soll wohl beim Hochklappen des Deckels der Abstand zur Wand gewahrt werden.
Möglicherweise wurden die Truhen auch gestapelt (z.B. beim Transport).
Dann wurde ein Brett dazwischen gelegt, was dann durch die Noppen auf Abstand zur schützenswerten Deckeloberfläche gehalten wurde.

Grüße
vom Lins
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