Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
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- NiSch Offline
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Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Vielen Dank! Das ist sehr interessant. Also ist es wahrscheinlich, dass Teile der Truhe jünger sind als andere, vermutlich das Schloss bzw. ggf. nur die Schrauben davon, die aufgesetzten Ornamente und eventuell auch die Front/Frontschnitzereien?
Die seitlichen Griffe und die Scharniere sehen für mich sehr alt aus und die Griffe haben sich auch schon richtig ins Holz eingedrückt. Da würde ich vermuten, dass die da schon sehr lange dran sind. Die Füße sind auch schon sehr abgenutzt, davon kann ich gerne auch noch mal Detailbilder machen.
Wegen der Bierlasur teste ich mal an einer unauffälligen Stelle, ob es abgeht und berichte dann noch mal.
Die seitlichen Griffe und die Scharniere sehen für mich sehr alt aus und die Griffe haben sich auch schon richtig ins Holz eingedrückt. Da würde ich vermuten, dass die da schon sehr lange dran sind. Die Füße sind auch schon sehr abgenutzt, davon kann ich gerne auch noch mal Detailbilder machen.
Wegen der Bierlasur teste ich mal an einer unauffälligen Stelle, ob es abgeht und berichte dann noch mal.
- NiSch Offline
- Neuling
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Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Hallo nochmal,
also ich habe auch noch mal nach Louis Seize Truhen gegoogelt und sehe da auch gewisse Ähnlichkeiten bei der Zierleiste und den Ornamenten. Einen Deckel mit Rillen hatte aber keine der Truhen, die ich gefunden habe.
Ich habe die Seite, welche die auffälligen gelben Flecken hat, mal mit Sodalauge bearbeitet und damit geht es gut ab und was darunter ist, sieht gut aus. Auf dem Foto seht ihr das in der oberen rechten Ecke. Von den Füßen habe ich auch noch mal Nahaufnahmen gemacht, indem ich die Truhe hingelegt habe. Da habe ich dann auch ein paar alte Holzwurmlöcher im Boden entdeckt und gesehen, dass der Sockel und die Füße auch vorne eine Schicht Bierlasur haben. Wahrscheinlich war die also ursprünglich mal überall drauf, was die These von der nachträglichen Frontbearbeitung bestätigen könnte.
An den hinteren Füßen sieht man Schlitze, vermutlich war da also auch mal eine Zierleiste wie an den anderen Seiten, die aber jetzt fehlt.
Wenn jemand noch weitere Ideen hat, gerne ergänzen. Herzlichen Dank!
also ich habe auch noch mal nach Louis Seize Truhen gegoogelt und sehe da auch gewisse Ähnlichkeiten bei der Zierleiste und den Ornamenten. Einen Deckel mit Rillen hatte aber keine der Truhen, die ich gefunden habe.
Ich habe die Seite, welche die auffälligen gelben Flecken hat, mal mit Sodalauge bearbeitet und damit geht es gut ab und was darunter ist, sieht gut aus. Auf dem Foto seht ihr das in der oberen rechten Ecke. Von den Füßen habe ich auch noch mal Nahaufnahmen gemacht, indem ich die Truhe hingelegt habe. Da habe ich dann auch ein paar alte Holzwurmlöcher im Boden entdeckt und gesehen, dass der Sockel und die Füße auch vorne eine Schicht Bierlasur haben. Wahrscheinlich war die also ursprünglich mal überall drauf, was die These von der nachträglichen Frontbearbeitung bestätigen könnte.
An den hinteren Füßen sieht man Schlitze, vermutlich war da also auch mal eine Zierleiste wie an den anderen Seiten, die aber jetzt fehlt.
Wenn jemand noch weitere Ideen hat, gerne ergänzen. Herzlichen Dank!
- Schmidtchen Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Reputation: 4074
Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Was mir noch auffällt ist die super akurate Verzahnung.
War mir vorher schon aufgefallen, wird aber jetzt noch deutlicher.
Die Bretter sehen aber original alt aus.
Deswegen meine Vermutung mit der Überarbeitung und dann vermutlich auch erst die Bierlasur.
Aber von den Fotos allein ist das schwer.
Ich äußere da nur eine Vermutung.
Deswegen könnten die Ornamente vorne eben auch neueren Datums sein.
Aber ob sie nur herausgearbeitet wurden aus einer Bierlasur oder komplett neu gemacht wurden, dafür müsste ein Fachmann sich das in Natura anschauen.
Ist aber für dich völlig egal.
Sie gefällt dir ja und einen anderen Wert bekommt sie dadurch auch nicht.
So etwas wird heutzutage nach Optik zur Deko gekauft.
Mach sie dir so, wie sie dir gefällt.
Für deine alten Kleider vielleicht roter Samt von Innen?
Mal als Anregung .
Das Ablaugen scheint ja gut zu gehen.
War mir vorher schon aufgefallen, wird aber jetzt noch deutlicher.
Die Bretter sehen aber original alt aus.
Deswegen meine Vermutung mit der Überarbeitung und dann vermutlich auch erst die Bierlasur.
Aber von den Fotos allein ist das schwer.
Ich äußere da nur eine Vermutung.
Deswegen könnten die Ornamente vorne eben auch neueren Datums sein.
Aber ob sie nur herausgearbeitet wurden aus einer Bierlasur oder komplett neu gemacht wurden, dafür müsste ein Fachmann sich das in Natura anschauen.
Ist aber für dich völlig egal.
Sie gefällt dir ja und einen anderen Wert bekommt sie dadurch auch nicht.
So etwas wird heutzutage nach Optik zur Deko gekauft.
Mach sie dir so, wie sie dir gefällt.
Für deine alten Kleider vielleicht roter Samt von Innen?
Mal als Anregung .
Das Ablaugen scheint ja gut zu gehen.
- NiSch Offline
- Neuling
- Beiträge: 11
- Registriert:Sonntag 4. Mai 2025, 18:54
- Reputation: 17
Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Danke. Mit geht es hier auch gar nicht um den Wert, ich finde es einfach spannend, etwas über den Werdegang des Stücks zu lernen und eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, aus welcher Epoche sie stammt. Und vielleicht helfen die Infos ja auch anderen für ihre Truhen.
- thalasseus Offline
- erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Freitag 7. November 2014, 11:32
- Reputation: 1546
Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Guten Abend,
noch ein Nachtrag zu deiner Truhe, die ich wirklich nett finde. Schön, dass dich diese historischen Aspekte interessieren, dass ist doch eher selten hier bei Anfragen. Und weil's noch so viele alte Truhen gibt (und auch häufig hier Anfragen zu Truhen kommen), lassen die Sammler häufig kalt. Dabei ist das eigentlich das absolute Basis-Möbel, jahrhundertelang, an dem man daher schon viel sehen kann. Meine ich. Wir hatten hier mal einen Truhen-Kenner, der leider nicht mehr aktiv ist.
@Schmidtchen hat natürlich recht, dass eine Begutachtung in natura hier nicht zu ersetzen ist. Trotzdem:
Für mich passen die Schnitzarbeiten schon zur Erscheinung insgesamt. Da sind ja z.B. nicht nur die ungewöhnlichen Rillen, sondern der konkav-konvex-konkave Schwung der Deckelrundung, jeweils zum Rand hin: ungewöhnlich, ich habe kein weiteres Beispiel gefunden. Aber das passt doch eben ebenfalls gut zur avisierten Epoche im späten 18. Jahrhundert.
Wenn ich die Truhe testweise jetzt wieder in den Historismus vorstelle, klappt das m.E.n. nicht so gut.... das ist vielleicht naiv, aber ich meine, da hätte man 1.-- sowieso nicht auf Louis-Seize zurückgegriffen, sondern (gerade bei Truhen) eher auf Renaissance-Formen. 2.-- eher so etwas über-typisiertes, aufgeplustertes mit mehr Dekor bevorzugt, als so ein Blümchen in der Raute. Auch eine strengere Symmetrie, nicht so Abweichungen wie z. B. in den Rändern der Felder in der Front, dass oben in den Ecken Blüten sind, unten aber nicht.
3.-- das Flache und eher Dezente des Schnitzwerks generell eher zu früher passt, gerade auch diese Zierlewiste (schmaler Akanthus-Stab?), das wäre auch üppiger. Und, ich meine, dass man gerade dort sichtbar ist, dass es handgeschnitzt ist, weil es doch deutliche Unterschiede in den Segmenten gibt.
Weiteres: Meiner bescheidenen Mein ung nach sehen die oberen Nägel der Scharniere schon alt aus..? Interessant auch die Unterseite: Dass hinten eine Zierleiste war, kann natürlich sein, wäre aber eher untypisch. Eine Biedermeier-Show-Truhe in der Verwandtschaft ist vorn und oben furniert, die Seiten und Rückseite nicht.. Der Boden bei dir zeigt ja diese Spuren, wo ich mir nicht sicher bin, wovon die stammen. Wenn Handgattersäge, warum nicht auf er ganzen Fläche? Oder ist das Schrupp-Hobel? Manuell sieht es für mich jedenfalls aus .. aber das wäre auch was für in natura...
Jedenfalls viel Freude mit dem besonderen Teil!
Ach ja: ich würde persönlich eher zurückhaltend verfahren. Wenn z.B. die Füße zu stark zerfressen sind, könntest du mit Glutinleim stabilisieren, wie u.a. hier bei Herrn Greef erklärt: [Gäste sehen keine Links]
Dort auch vieles weitere Interessante, z.B. zur vergleichbaren Frage: vor 1800 oder 1850? bei Schränken: [Gäste sehen keine Links]
viele Grüße, thal
noch ein Nachtrag zu deiner Truhe, die ich wirklich nett finde. Schön, dass dich diese historischen Aspekte interessieren, dass ist doch eher selten hier bei Anfragen. Und weil's noch so viele alte Truhen gibt (und auch häufig hier Anfragen zu Truhen kommen), lassen die Sammler häufig kalt. Dabei ist das eigentlich das absolute Basis-Möbel, jahrhundertelang, an dem man daher schon viel sehen kann. Meine ich. Wir hatten hier mal einen Truhen-Kenner, der leider nicht mehr aktiv ist.
@Schmidtchen hat natürlich recht, dass eine Begutachtung in natura hier nicht zu ersetzen ist. Trotzdem:
Für meinen Teil - ich glaube das nicht. Eher, dass die Bierlasur nachträglich (irgendwann nach dem Bau) auf den Flächen aufgebracht wurde, um dort eine unerwünschte Farbveränderung auszugleichen oder generell zu harmonisieren. Evtl. hat die Verfärbung an der Seite ältere Ursprünge, war schon vor der Lasur da und sollte dadurch überdeckt werden - was nicht oder nur zeitweilig funktioniert hat? Dass die Front nachträglich beschnitzt wurde, ist für mich nicht so plausibel. Möglich, dass auch auf die Front Lasur aufgebracht, aber später dort wieder entfernt wurde - an den Seiten usw. aber belassen wurde, aber ich denke, das ist auch nicht so wahrscheinlich (aber du könntest nach Spuren davon in Vertiefungen u Ritzen suchen..?).
Für mich passen die Schnitzarbeiten schon zur Erscheinung insgesamt. Da sind ja z.B. nicht nur die ungewöhnlichen Rillen, sondern der konkav-konvex-konkave Schwung der Deckelrundung, jeweils zum Rand hin: ungewöhnlich, ich habe kein weiteres Beispiel gefunden. Aber das passt doch eben ebenfalls gut zur avisierten Epoche im späten 18. Jahrhundert.
Wenn ich die Truhe testweise jetzt wieder in den Historismus vorstelle, klappt das m.E.n. nicht so gut.... das ist vielleicht naiv, aber ich meine, da hätte man 1.-- sowieso nicht auf Louis-Seize zurückgegriffen, sondern (gerade bei Truhen) eher auf Renaissance-Formen. 2.-- eher so etwas über-typisiertes, aufgeplustertes mit mehr Dekor bevorzugt, als so ein Blümchen in der Raute. Auch eine strengere Symmetrie, nicht so Abweichungen wie z. B. in den Rändern der Felder in der Front, dass oben in den Ecken Blüten sind, unten aber nicht.
3.-- das Flache und eher Dezente des Schnitzwerks generell eher zu früher passt, gerade auch diese Zierlewiste (schmaler Akanthus-Stab?), das wäre auch üppiger. Und, ich meine, dass man gerade dort sichtbar ist, dass es handgeschnitzt ist, weil es doch deutliche Unterschiede in den Segmenten gibt.
Weiteres: Meiner bescheidenen Mein ung nach sehen die oberen Nägel der Scharniere schon alt aus..? Interessant auch die Unterseite: Dass hinten eine Zierleiste war, kann natürlich sein, wäre aber eher untypisch. Eine Biedermeier-Show-Truhe in der Verwandtschaft ist vorn und oben furniert, die Seiten und Rückseite nicht.. Der Boden bei dir zeigt ja diese Spuren, wo ich mir nicht sicher bin, wovon die stammen. Wenn Handgattersäge, warum nicht auf er ganzen Fläche? Oder ist das Schrupp-Hobel? Manuell sieht es für mich jedenfalls aus .. aber das wäre auch was für in natura...

Jedenfalls viel Freude mit dem besonderen Teil!
Ach ja: ich würde persönlich eher zurückhaltend verfahren. Wenn z.B. die Füße zu stark zerfressen sind, könntest du mit Glutinleim stabilisieren, wie u.a. hier bei Herrn Greef erklärt: [Gäste sehen keine Links]
Dort auch vieles weitere Interessante, z.B. zur vergleichbaren Frage: vor 1800 oder 1850? bei Schränken: [Gäste sehen keine Links]
viele Grüße, thal
- NiSch Offline
- Neuling
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- Registriert:Sonntag 4. Mai 2025, 18:54
- Reputation: 17
Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag @thal und die Links zu den Videos. Den Kanal werde ich mir noch mal genauer ansehen, der macht ja viele spannende Sachen. Schade, dass er, obwohl im Video mit den Schränken angekündigt, bisher keins zu Truhen gemacht hat (oder ich habe das übersehen).
Also ich bin mir ziemlich sicher, dass die Front handgeschnitzt ist, direkt aus dem Holz. Da ist nix aufgeleimt oder befestigt und die Schnitzereien sind ungleichmäßig, also nicht industriell gefertigt. Die Gehrungen in den Ecken sind nur eingeritzt. Die Mitte der Blumen in den Ecken scheint mal vergoldet oder bemalt gewesen zu sein, ist jedenfalls farblich anders als das Holz.
Wenn ich mir die Ritzen und Kanten genau ansehe, kann ich da so gelbliche Spuren wie an der Seite entdecken. Kann also gut sein, dass da mal was drüber war und dann entfernt wurde.
Die gelbliche Färbung an den Seiten ist on top und geht mit der Sodalauge nur sehr mühsam ab. Ich arbeite mich da zentimeterweise vor. Stinkt auch ziemlich. Aber da ich nun einmal angefangen habe, möchte ich die Seite schon komplett ablaugen, damit es hinterher gleichmäßiger aussieht. Darunter scheint aber noch eine andere Schicht zu sein, denn wo es nicht mehr gelb ist, gibt es zwei verschiedene Holztöne: glänzend tiefbraun und matt gräulich braun (sieht man oben auf dem Foto auch schon ein wenig)
Beim Boden habe ich mich auch gefragt, warum der großflächig, aber nicht überall angeraut ist. Sieht tatsächlich nach Hobel aus, der Verlauf geht in verschiedene Richtungen.
Die Füße sind soweit standsicher (habe Filzgleiter drunter geklebt), deshalb würde ich da erstmal nichts machen. Aber gut zu wissen, dass man da mit Sägespänen und Leim ankitten könnte, danke für den Tipp!
Ich hatte mich halt noch gefragt, ob ich die Risse im Deckel ausspanen soll, weil die recht lang und breit sind und mehrere davon. Aber dafür müsste ich mir ja dann 200 Jahre alte dunkle Eichenreste besorgen und wüsste jetzt ad hoc nicht, wo ich die herbekäme. Da sind der Aufwand und die Kosten vermutlich zu hoch und mir fehlt die Fachkenntnis, sodass ich das wohl besser so lasse.
Insgesamt habe ich durch die Beiträge und Tipps hier enorm viel gelernt und schätze die Truhe jetzt noch mehr. Vielen Dank dafür!
Also ich bin mir ziemlich sicher, dass die Front handgeschnitzt ist, direkt aus dem Holz. Da ist nix aufgeleimt oder befestigt und die Schnitzereien sind ungleichmäßig, also nicht industriell gefertigt. Die Gehrungen in den Ecken sind nur eingeritzt. Die Mitte der Blumen in den Ecken scheint mal vergoldet oder bemalt gewesen zu sein, ist jedenfalls farblich anders als das Holz.
Wenn ich mir die Ritzen und Kanten genau ansehe, kann ich da so gelbliche Spuren wie an der Seite entdecken. Kann also gut sein, dass da mal was drüber war und dann entfernt wurde.
Die gelbliche Färbung an den Seiten ist on top und geht mit der Sodalauge nur sehr mühsam ab. Ich arbeite mich da zentimeterweise vor. Stinkt auch ziemlich. Aber da ich nun einmal angefangen habe, möchte ich die Seite schon komplett ablaugen, damit es hinterher gleichmäßiger aussieht. Darunter scheint aber noch eine andere Schicht zu sein, denn wo es nicht mehr gelb ist, gibt es zwei verschiedene Holztöne: glänzend tiefbraun und matt gräulich braun (sieht man oben auf dem Foto auch schon ein wenig)
Beim Boden habe ich mich auch gefragt, warum der großflächig, aber nicht überall angeraut ist. Sieht tatsächlich nach Hobel aus, der Verlauf geht in verschiedene Richtungen.
Die Füße sind soweit standsicher (habe Filzgleiter drunter geklebt), deshalb würde ich da erstmal nichts machen. Aber gut zu wissen, dass man da mit Sägespänen und Leim ankitten könnte, danke für den Tipp!
Ich hatte mich halt noch gefragt, ob ich die Risse im Deckel ausspanen soll, weil die recht lang und breit sind und mehrere davon. Aber dafür müsste ich mir ja dann 200 Jahre alte dunkle Eichenreste besorgen und wüsste jetzt ad hoc nicht, wo ich die herbekäme. Da sind der Aufwand und die Kosten vermutlich zu hoch und mir fehlt die Fachkenntnis, sodass ich das wohl besser so lasse.
Insgesamt habe ich durch die Beiträge und Tipps hier enorm viel gelernt und schätze die Truhe jetzt noch mehr. Vielen Dank dafür!
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- Pontikaki Verified Offline
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Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Moin und ja, ich habe auch viel in der Richtung baldowert aber auch nix Vergleichbaresthalasseus hat geschrieben: ↑Sonntag 18. Mai 2025, 23:48 Da sind ja z.B. nicht nur die ungewöhnlichen Rillen, sondern der konkav-konvex-konkave Schwung der Deckelrundung, jeweils zum Rand hin: ungewöhnlich, ich habe kein weiteres Beispiel gefunden.
gefunden. Ich könnte mir vorstellen, daß man diese Riffelung angebracht hat um die Nähte/
Stoßfugen der gewölbten Planken zu kaschieren. Oder könnte es auch ein Mittel gewesen sein um Spannungsrisse zu vermeiden?
Oder sollte einfach nur eine aufliegende Zierdecke am Runterrutschen gehindert werden

Auffällig ist auch ein Detail am Schloßschild. Da wurde scheinbar mit Blei oder Zinn
- sehr um Anpassung bemüht - eine Struktur geformt, die verhindern soll, daß der
Schlüssel (mit Bart nach oben ?) abgezogen werden kann: @NiSch - wie läßt sich denn der Schlüssel abziehen, ist nach unten ein Schlitz
für die Entlassung des Schlüssels?
@Thal - Merci für die links (beim Tischlermeister/Restaurator Jansen-Greef braucht's zwar
büschen Geduld, bis er in die Pötte kommt - aber es lohnt sich.....)
SCHMUCK MACHT KUNST TRAGBAR
Marion Ongyert - Goldschmiedin/Elfenbeinschnitzerin -
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- NiSch Offline
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Runddeckeltruhe aus Eiche restaurieren oder so belassen?
Hallo Pontikaki,
vielen Dank für deine Ergänzungen. Das Schloss scheint tatsächlich nachträglich in der Form angepasst worden zu sein. Ich hänge mal ein Foto ohne den Schlüssel an. Zunächst dachte ich, das wäre nur oben eine Reparatur, aber es geht um die ganze Öffnung herum. Optisch/haptisch scheint es tatsächlich Zinn oder Blei zu sein. Dann wurde das Schloss wohl tatsächlich mal ausgetauscht und die ursprüngliche Schlüsselrosette angepasst.
Die Bildung von Spannungsrissen verhindern die Rillen im Deckel leider nicht. Es sind einige vorhanden. Hier noch mal der Deckel von oben im Ganzen. Die beiden Risse, die ganz durchgehen, waren ursprünglich auch nicht so geplant, denke ich.
Sitzen kann man tatsächlich ganz bequem auf den Rillen, weil sie ziemlich dick sind. Allerdings war sie wohl eher nicht als Sitzmöbel gedacht, dafür ist sie zu hoch. Und der Deckel vermutlich absichtlich rund, damit man nichts drauf abstellen kann. Wahrscheinlich sind die Rillen also rein dekorativ. Interessant nur, dass sich nirgendwo Ähnliches finden lässt.
vielen Dank für deine Ergänzungen. Das Schloss scheint tatsächlich nachträglich in der Form angepasst worden zu sein. Ich hänge mal ein Foto ohne den Schlüssel an. Zunächst dachte ich, das wäre nur oben eine Reparatur, aber es geht um die ganze Öffnung herum. Optisch/haptisch scheint es tatsächlich Zinn oder Blei zu sein. Dann wurde das Schloss wohl tatsächlich mal ausgetauscht und die ursprüngliche Schlüsselrosette angepasst.
Die Bildung von Spannungsrissen verhindern die Rillen im Deckel leider nicht. Es sind einige vorhanden. Hier noch mal der Deckel von oben im Ganzen. Die beiden Risse, die ganz durchgehen, waren ursprünglich auch nicht so geplant, denke ich.
Sitzen kann man tatsächlich ganz bequem auf den Rillen, weil sie ziemlich dick sind. Allerdings war sie wohl eher nicht als Sitzmöbel gedacht, dafür ist sie zu hoch. Und der Deckel vermutlich absichtlich rund, damit man nichts drauf abstellen kann. Wahrscheinlich sind die Rillen also rein dekorativ. Interessant nur, dass sich nirgendwo Ähnliches finden lässt.
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