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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Nvntivs »

nux hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 20:45 noch wg. Perlmutt für ein Ersatz-Schlüsselschild - wie groß sind die denn im Durchmesser? Man kann ggf. einen entsprechend großen Knopf (oder mehrere) dazu umarbeiten - Funde in der Richtung vom Floh haben dann oft auch schon eine gewisse Alterspatina und kommen nicht so krass wie wenn man neues mop nimmt
Die sind leider recht groß. Also wesentlich größer als ein Knopf - knapp unter 4 Cm lang und etwa 2,8 mm breit. Ich habe schon überlegt selbst zu machen und der Link den Sie vorher gepostet haben wird mit Sicherheit helfen. Ich habe nur noch nie mit Perlmutt gearbeitet.. mit einer feinen, dünnen Handsäge eine solche Form auszusägen traue ich mir noch zu... aber ein Schlüsselloch zu bohren, dass es nicht reißt oder splittert.... Nun, mehr als schiefgehen kann es ja nicht :D
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Nvntivs »

gerümpel hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 21:13 Haben die Schubladen auch diese Perlmuttschlüsselschilde? Und sind die Schlösser von oben und unten gleich? Und die Furnierdicke oben und unten?
ja, die Perlmuttschilder sind bzw. waren auf jeder Schublade und auf der Tür. Allerdings hat nur ein einziges überlebt, alle anderen sind mit den Messingschildern überdeckte Löcher :( Die Schlösser sind in den beiden unteren Schubladen des Unterteils und in den kleinen Schubladen des Oberteils gleich. Mit selben Initialen. Das Schloss der obersten Schublade ist nur ein offensichtlicher Platzhalter- modern. Das in der Tür ebenfalls Ersatz, aber vermutlich älter. Mit etwas kleineren Platte als ursprünglich und neuen Bohrlöchern. :)
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Beitrag von nux »

Nvntivs hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 22:30 dass es nicht reißt oder splittert.
ist bissl lustig, Du immer Sie sagen, aber ok, falls das sein muss ;) - also Perlmutt lässt sich eigentlich recht leicht bearbeiten (verhält sich ähnlich wie Acrylglas); hat man aber altes, kann das noch spröder sein, ja. Trick kann helfen: mit Wasser / feucht arbeiten (Öl nahm ein Kumpel bei Teilen für Schmuck, hab ich noch nicht getestet) und ganz langsam sägen, bohren oder schleifen; immer das feinste Werkzeug, was man haben kann. Ähnlich wie beim Löcher in Glas oder Fliesen bohren, kann auch schon ein Stückchen Tesafilm zusätzlich helfen, damit nichts abplatzt. Oder: von jeder Seite winzigklein vorbohren (nicht durch). Den Rand dann jeweils mit einer Klinge abflachen (wie senken) bis zum Durchmesser des gewünschten Loches. Ggf. in Teilschritten arbeiten (nächstgrößere Bohrspitze) und den Vorgang wiederholen.
Bei so etwas wie dem Schlüsselloch-Umriss vermutlich von einem vorgebohrten Loch aus besser fräsen bzw. auch feilen. Ich bin Fan davon (ohne Schleichwerbung) [Gäste sehen keine Links] - und das Dingen ist/wäre für solchen Pfriemelkram nunmal gut.

Große Perlmutt-Knöpfe gibt es schon, riesige sogar - waren früher auch Mode an Mänteln und später wieder an Strickjacken. 50 mm da z.B. [Gäste sehen keine Links]
oder [Gäste sehen keine Links] - aber das ist klar ein Fantasiepreis, Floh ist besser für sowas. Viele haben ja Omas Knopfkisten mit :upside_down_face:
Die großen findet man sogar ohne Löcher Bsp. [Gäste sehen keine Links] - aber die haben hinten einen Steg aufgeklebt. Das kann tückisch sein, den ab zu bekommen :) ev. geht drumrumsägen gleich besser. Gibt davon aber mM auch mehr dunkle als helle.
Rohlinge vom Hersteller - hm, sind fast alle weit weg. Es gab noch 2008 einen Händler in HH (den find ich aber nicht mehr), der hat bei dem geholt [Gäste sehen keine Links]
Aber es gibt bestimmt doch irgendwo Anbieter für Mosaik-/Intarsienbedarf ?? oder Bastelkram? nur mal so [Gäste sehen keine Links]
Nvntivs hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 22:24 nein, es ist etwas anderes..
ok, aber von Fotos kann man das dann wohl eher nicht 'diagnostizieren' ; wenn es aber doch feine Bläschen hat, dürfte ein eher traditionelleres Tafelglasverfahren dafür doch in Frage kommen. Vor 1900 änderte sich ja auch noch nicht soviel.
Zuletzt geändert von nux am Sonntag 10. Februar 2019, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Gast »

Also allein am Glas kann das Alter nicht so gut fixiert werden - schliesslich können die Scheiben später getauscht worden sein. Die Befestigung mit Kitt deutet auf einen nachträglichen Tausch der Scheiben hin.
Hier wurden sonst feine Glasleisten verwendet, die waren in der Regel genagelt, manchmal auch verleimt und ging beim Tausch einer Scheibe nur zu gerne kaputt - wenn Ersatz dann fehlt wird eben gerne Kitt verwendet. Der lässt sich einfach und schnell anwenden.

In meiner langjährigen Beschäftigung mit alten Möbeln haben nur einmal eine Scheibe verkittet gesehen, und die wurde getauscht nach Kriegsbeschädigung. Der Rest der Scheiben war mit Glasleisten aus Holz befestigt.
War in einer Vitrine aus Berlin im Schinkelstyle drin. Vergleichbar mit der Kommode vom Kunden aus Ulm, [Gäste sehen keine Links]

Ich meine auch beim zweiten Glasphoto einen Ausbruch im Rahmen zu erkennen - das spricht für eine spätere Verglasung die gekittet worden ist.
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Eine Aufsatzkommode mit Merkwürdigkeiten

Beitrag von Finderin »

@ Mia Danke dir für deine Erklärung, es hat geklappt und die Fotos sind angekommen! :* Kannst du mir Vollpfosten auch noch erklären wie ich am Smartphone zitiere? Das wäre für mich eine große Hilfe! :slightly_smiling_face

@ Harry rw hat oben schon was zu den Leisten geschrieben, da ist das ein bisschen anders!
Ich nehme an es handelt sich um Leinölkitt und ich habe selbst ein Küchenbuffet ca.1880 mit original Glasscheibe auf der einen Seite und die ist genauso befestigt!
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IMAG1628.jpg (51.71 KiB) 509 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Finderin am Sonntag 10. Februar 2019, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Gast »

Bei Weichholzmöblen wurde auf kostengünstige Herstellungsweise geachtet - daher die Verkittung mit Leinoelkitt. Ist eben deutlich einfacher wie Glasleisten anzufertigen, auf Gehrung zu bringen und dann anzunageln oder später -schrauben.

Mein alter Herr, schon sehr lange als Schreiner aktiv, im Prüfungsausschuss für die Meisterprüfungen, Innungsmitglied sagt dass verkittete Scheiben an Möbeln fast immer für eine spätere Reparatur sprechen. Schliesslich gab es in Deutschland, Europa Kriegseinwirkungen und vielerorts Beschädigungen von Glas - in den 1940er Jahren war Glas ein Mangelprodukt und so wurde jede noch so kleine Scheibe sorgsam neu eingesetzt. Glaserdreiecke standen auch nicht immer zur Verfügung - da wurde dann eben mit Fensterkitt für Halt gesorgt.
Und wie der Name schon sagt, Kitt ist für Fenster, weniger für Möbel.
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Beitrag von gerümpel »

3rd gardenman hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 07:17 In meiner langjährigen Beschäftigung mit alten Möbeln haben nur einmal eine Scheibe verkittet gesehen, und die wurde getauscht nach Kriegsbeschädigung.

Moin Harry! Das mag schon sein, trotzdem möchte ich das, was du schreibst, nicht unwiedersprochen stehen lassen. Leinölkitt zum Einglasen von Möbelscheiben ist seit Anbeginn üblich und besonders für alte Möbel des 18. und 19. Jh. typisch. Aus der Tatsache einer gekitteten Scheibe auf eine Reparatur zu schließen ist Unsinn. Wir wollen den Thread jetzt nicht mit Fotos eingekitteter Scheiben an Biedermeier- oder Barockmöbeln aufblasen, sonst gehe ich gleich mal kit der Kamera durch's Haus. ;)

Das Glas in den Türen halte ich für ziemlich sicher original. Es wird Zylinderglas sein, vermute ich. Der Schubriegel an der Tür ist nicht Anfang 19., eher Mitte oder Ende...

Perlmutt kann man gut mit der Laubsäge bearbeiten und mit einem Metallbohrer bohren. Rohlinge gibt's z.B. hier: [Gäste sehen keine Links]

:blush:
Gruß Gerümpel

"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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Beitrag von Emmi »

Kitt oder Glasleiste, Grundsätzliches dazu weiß ich nicht. Ich besitze einen Biedermeier-Eckschrank mit gerundeter Glasscheibe in der Tür des Vitrinenaufsatzes. Die ist eingekittet. Und ich weiß definitiv, dass sie in den 1960er Jahren für teures Geld ausgetauscht worden ist. Ein Besenstiel war nämlich hineingefahren. (Zum Glück war das unserer Oma selbst passiert.)
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Einen schönen Sonntag Euch allen!

Emmi
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