Preistreiberei auf Trödelmärkten

[Kaba]

@3rd gardenman
Was Du da schilderst war für mich der Grund, warum ich mich aus dem aktiven Militariasammeln zurückgezogen habe. Die ärgerlichsten Momente fressen sich auch im Kopf fest. Bei mir ists beispielsweise eine eigentliche Kleinigkeit... An nem Flohmarktstand ein schönes Polizeiseitengewehr aus einer Krimskramskiste gezogen. Der Verkäufer wollte 20€ und dann kommt einer vorbei uns und wirft ein "ich zahl 100" in den Raum ... Sowas nagt einfach an einem... Ist sowieso schwer geworden was zu vernünftigen Preisen zu finden und wenn dann mal ein Schnapper auftaucht, wirds einem noch versaut...

[gerümpel]

Mein Senf zu diesem Thema geht folgendermaßen: Meiner Meinung nach spielt sich das meiste im Kopf des Käufers oder Interessenten, also mir selbst, ab. Wenn man es schafft, auch dem heiß ersehntesten Objekt vor dem Kauf entspannt zu begegnen, gelingen die besten Schnäppchen und die nicht Gelungenen werden sofort vergessen. Wenn ein Verkäufer merkt, jemand ist spitz wie eine Natter auf irgendwas, sieht's schnäppchentechnisch schwierig aus. Das mach ich im Netz genau so. In Gedanken ein Limit setzen und wenn's nicht klappt, entspannt und fröhlich bleiben, es hängt ja nichts davon ab. Und es macht viel mehr Spaß.

Zur allgemeinen Situation kann ich nur sagen, daß es eigentlich goldene Zeiten für Antiquitätensammler und schwere Zeiten für -händler sind. Ausgenommen sind vielleicht Sammelgebiete, mit hohem Fanatikeranteil. Möbel und Hausrat des 18.-19. Jh. gehören jedenfalls gewiß nicht dazu. Da könnte ich Beispiele liefern ohne Ende...

[Gast]

Im direkten Kontakt mit dem Verkäufer stimmt das sehr wohl @gerümpel - aber sobald sich dritte Personen einmischen wird es ganz einfach zu stressig.
Sobald ich merke dass sich eine weitere Person in die Preisverhandlung, genaues Anschauen usw. einmischen will - lege ich die Ware wieder auf den Tisch und gehe weiter. Habe einfach keine Lust mehr auf irgendwelche dumme Sprüche von vermeintlich aussen stehenden Personen.
Manchmal wird sogar von vorbeilaufenden Personen zugerufen dass ich eh viel zu viel kaufe und da kann der Preis schon hoch getrieben werden.... das ist halt der Nachteil wenn eine gewisse Regelmässigkeit beim Flohmarktbesuch erkennbar geworden ist...

Werde wohl im kommenden Jahr weniger in der heimischen Region auf Flohmärkte gehen - und dafür wieder verstärkt in München, Salzburg und Wien auftauchen. Wenn die elendige Fahrerei nicht wäre - würde ich das schon länger so handhaben.

Die fallenden Preise für Möbel und Hausrat hindern die Anbieter dennoch nicht daran den in ihrer Ansicht nach richtigen Preis zu fordern. Und die Bereitschaft einen "normalen" Preis zu akzeptieren schwindet leider nicht.

[Kaba]

Das Thema Möbel ist auch so eine Sache für sich... Gibt noch einiges, was auf meiner Wunschliste ist, aber entweder gibt es das gerade nicht, wenn ich Geld dafür habe oder es wird mir vor der Nase weggeschnappt. Vor kurzem habe ich beispielsweise über ebay-Kleinanzeigen zwei schöne Vitrinentische aus dem frühen 19. Jahrhundert gesehen. Die gute Frau wollte nur 300€ für beide! ... Kaufzusage gemacht, wollte sie am Wochenende abholen und dann hieß es nur "Sind schon weg" ...

Was da noch auf meiner Wunschliste steht, sind diese alten Bücherschränke (Firma habe ich gerade nicht im Kopf), die mit Metallbändern umrandet sind und in der Front keine Türen sondern Einschübe mit Glasplatten haben. Hat hier ein Bücherantiquariat in der Umgebung. Ein Traum

[abraham]

Wenn man es schafft, auch dem heiß ersehntesten Objekt vor dem Kauf entspannt zu begegnen, gelingen die besten Schnäppchen und die nicht Gelungenen werden sofort vergessen

sehe die Sache ähnlich…
wobei ich ganz allgemein zu den Antik-, Floh- oder Trödelmärkten anmerken möchte, dass die besseren Zeiten schon längst vorbei sind (zumindest hier in .at).

Negativ aus Verkäufersicht:
Junges, zahlungswilliges Publikum interessiert sich kaum mehr für das Sammeln von Antiquitäten oder altem Kram, die dominierende Besucherschicht aus dem Migrantenmilieu will nur handeln, handeln und nochmal herunterhandeln.

Unerfreulich aus Käufersicht:
Einerseits wird viel zu viel Ramsch angeboten, als seriöser Sammler findet man kaum noch was, andererseits werden die allgemeinen Vorstellungen für die Verkaufspreise durch diverse Trödel-Shows (Sabbelhorst und Konsorten), Gratisanzeigen usw. künstlich nach oben gerückt…