Silberne Moses-Skulptur mit 13-Lot-Punze und Meistermarke

[Krimskrams]

Hallo!
Wie auch Verna schon angemerkt hat: warum ist dort überhaupt ein Filz/Stoff aufgeklebt? Manchmal macht man das an der Unterseite um beim Aufstellen den Untergrund nicht zu zerkratzen etc. - aber hier sind noch Füße dran... Vielleicht kann man den Filz/Stoff doch irgendwie runterlösen, möglicherweise verbirgt sich noch eine neue Erkenntnis darunter?
Lg :relaxed:

[Ronja1]

Wäre es denn möglich, dass die Edelsteine und die Kugelfüße nachträglich angebracht worden sind? Beides sieht doch relativ grobschlächtig aus...
Dies würde bedeuten, dass der Stoffbezug ursprünglich wirklich zum Schutz der Oberfläche des Möbels aufgebracht worden ist

[nux]

Wäre es denn möglich

da sagst Du eben was - hatte bisher noch nicht wieder Zeit zu schreiben, aber genau dass mit auf dem Plan. Denke eher sogar wahrscheinlich, dass es spätere 'Zutaten' sind. Ohne das Stück in die Hand nehmen zu können, ist glaub kaum wirklich zu beurteilen, was da an originalen Herstellungsmerkmalen vorhanden ist oder ggf. Veränderungen oder auch Reparaturen hinterher sind.

kann ich beim Beitrag im 925-1000 Forum die Bilder nicht sehen,

da sind auch keine (mehr) der Beitrag ist aus 2013 und thematisch zudem auch etwas anders gelagert

... später

[homonovus]

Herzlichen Dank Euch allen!

Ja, der Verdacht, dass die Kugelfüße und vielleicht auch die Steine erst nachträglich angebracht wurden, scheint mir nicht abwegig, obwohl gerade die Steine verhältnismäßig sorgfältig montiert scheinen. Aber gerade die Kugeln sind grob, so dass der Stoff/Filz durchaus der ursprünglichere Stand gewesen sein kann.

Mit besten Grüßen

homo novus

[Silberfranky]

Guten Morgen,

vielleicht noch ein weiterer Gedankengang:

Ich finde den Sockel insgesamt ebenfalls sehr grobschlächtig gearbeitet - auch im Vergleich zur eigentlichen Statue, die eine gewisse Feinheit in der Ausführung besitzt.

Eventuell täuschen auch die Bilder, aber für mich sieht das eher so aus, als wenn der Sockel irgendwie aus einem zementartigen Material (diese sandige, silbern angestrichen wirkende (?) Oberfläche) bestehen würde, in die dann einzelne Silberbleche/-platten/-plättchen reingedrückt wurden. Zumindest kann ich da nicht wirklich klare Lötstellen erkennen, sondern die wirken auf mich doch jeweils sehr gegeneinander abgegrenzt. Das gilt meines Erachtens auch für den Teil mit den beiden gegenständlichen Punzen.

Wenn man von einer nachträglichen Ergänzung (oder evtl. auch nur einer schlecht gemachten Reparatur eines im Laufe der Zeit kaputt gegangenen Sockels) ausgeht, könnte es auch sein, dass da vorhandenes Silber einfach recycelt wurde. Bspw. könnte das Blech mit den Punzen auch Teil eines Löffelgriffs o.ä. sein, der etwas plattgehämmert wurde und dann mit den anderen Silberblechen zur Verkleidung des (neuen) Sockels genutzt wurde. Das könnte auch erklären, warum nur 13 Lot und das MZ (noch) da sind und keine Beschaumarke zu sehen ist.

Nur als Anregung für den weiteren Diskurs…

[Silberpunze]

Eventuell täuschen auch die Bilder, aber für mich sieht das eher so aus, als wenn der Sockel irgendwie aus einem zementartigen Material (diese sandige, silbern angestrichen wirkende (?) Oberfläche) bestehen würde

Ich muss gestehen, dass dieses Thema Silberskulpturen nicht zu einem Spezialwissen zählt, aber ich teile Deine Beobachtung.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass die Marken mit der Skulptur nichts zu tun haben, sondern, dass hier die Stielenden von Löffeln oder Gabeln mit eingearbeitet worden sind und einer dieser Löffel mehr oder weniger Zufällig eine Marke trug. Die Marke hat also vermutlich mit dem Hersteller dieser Figur nichts zu tun.

Das ist meine Einschätzung, aber wie ich schon schrieb, ist das nur eine Vermutung meinerseits und auch meines Vorredners.

[tom2488]

Gerade beim Stöbern auf die Skulptur gestoßen. Habe die auch auf Kleinanzeigen gesehen und nicht gekauft. Aus folgenden Gründen: Ich fande die Machart auf den ersten Blick nicht schlecht. Vorallem die Ausarbeitung der plastischen Gesichtszüge. Schaut man sich aber das gesamte Stück an muss man schnell feststellen das es sehr schluderig und laienhaft gemacht ist. Vorallem der Sockel(Flächen) und die Kugelfüße. Sehr spröde. Ich arbeite eng mit einem Silberschmiedemeister zusammen, der auch für mich viel restauriert und da bilde ich mir mal ein, behaupten zu können, dass dies ein nachgegossenes Stück ist, welches zügig hergestellt wurde. Auch bei den Steineinfassungen kann man deutlich sehen, dass die Qualität schon minderwertig ist. Den dekorativen aspekt kann man kaum absprechen und sich sicher daran erfreuen, aber es ist kein Uikat oder Kleinserie und auch keine Schmiedekunst, wenn man sich vergleichbare Stücke anschaut. PS: selbstverständlich war es üblich Massivsilbergegenständer mit Füllmaterial zu beschweren. Ich kratze regelmäßig aus antikem Tafelgerät die Füllungen raus Zudem ist es deutlich ersichtlich, da der Boden offen ist. Und wenn eine geschlossene Bodenplatte vorhanden wäre, wäre dies auch ok, mit dem Verweis, dass eine Füllung/ Beschwerung vorhanden ist. Das die Skulptur vor 1888 gefertigt ist, ist denke ich fakt. Die Punzierung passt, wäre ein renommiertes Meisterz. vorhanden könnte man das natürlich anders sehen. Ich würde das Teil einfach mal kurz anschleifen und prüfen = Gewissheit.

Ich habe von dem VK übrigens eine Silberschatulle mit Emaillemalerei gekauft und nach 2min der Ankuft wieder eingepackt und Retoure...Paypal hat auch Gutes... War halt Messing...passiert

Also mein Fazit: Hübsches Teil, dekorativ, sollte Silber sein und aus der Zeit...aber kein Unikat und ich denke sehr sehr oft nachgegossen, es war definitiv kein "Meister" seines Fachs am Werk!

PS: Das Kit kann auch später rein gekommen sein!! Man könnte das auch wieder raus bekommen...Mein Silberschmied würde da aber jetzt seine Schultern fallen lassen, in sich zusammen zucken und sagen: Das ist eine richtige SCH**** Arbeit

[homonovus]

Danke Euch sehr für diese sehr hilfreichen Imputs, über die ich weiter nachdenke! Ja, ein Meister war es am Ende wohl nicht, aber mein Wohlgefallen an dem Stück ist ungebrochen - zumal das kurze Anschleifen tatsächlich "nur" Silber ergab. Wie viel es insgesamt ist, weiß ich freilich nicht.

Mit besten Grüßen

homo novus