Hallo zusammen,
vielen herzlichen Dank für die viele Unterstützung! Ich bin ja ganz begeistert, was für tolle Ideen ihr habt und was ihr alles rausfindet!!
Mittlerweile bin auch ich davon überzeugt, dass die Signatur auf dem Kopf steht und es irgendwas mit Ritz oder Ditz ist. 'Gelegenheitssammler' hatte es ja schon sehr früh vermutet - sorry, dass ich es anfangs unrealistisch fand. Überzeugt hat mich letztlich der Hinweis von 'nux', dass die Leinwand wahrscheinlich schlichtweg umgedreht und neu bemalt wurde. Diese Idee löst nämlich einige Fragen:
1.Die Signatur ist annähernd lesbar
2.Die Signatur befindet sich an einem üblichen Platz rechts unten
3.Der feine Strich wäre der Schlussstrich vom 'z'
Ich hab das Bild mal umgedreht und mir ist dann eine leicht durchscheinende blaue Fläche aufgefallen, die sich in den obersten Blüten befindet. Beim umgedrehten Bild scheint es so zu sein, dass die blaue Fläche in einem Vorläuferbild vielleicht mal der Vasenfuss war und der Maler das gleiche Stillleben sozusagen nocheinmal auf der umgedrehten Leinwand neu gemalt hat.

- Bild über Kopf.jpg (210.42 KiB) 592 mal betrachtet
'lins' und 'nux' haben sehr treffend festgestellt, dass die Leinwand -nicht wie von mir anfangs vermutet und behauptet- doubliert ist, sondern dass sie mit einer dicken hellen Farbschicht bestrichen ist. Das ist eine tolle Beobachtung!!! War mir nicht aufgefallen... wenn man leicht gegenklopft klingt und verhält es sich nämlich wie ein Karton. Ich hab mir das noch mal genauer angesehen und es scheint, dass die dicke helle Farbe aufgebracht wurde als sich das Bild bereits im jetzigen Keilrahmen befand. Die These, dass die dicke Farbschicht mit der Absicht aufgetragen wurde das Durchscheinen eines vorigen Bildes zu verhindern, ist für mich absolut plausibel und wahrscheinlich. Die Farbschicht ist leider so dick und deckend, dass keine Lichtquelle durchscheinen kann.

- weiße Rückbemalung.jpg (308.55 KiB) 592 mal betrachtet
Die Feststellung von 'nux', dass der Rahmen Wurmlöcher hat und der Keilrahmen nicht, ist auch interessant. Vermutlich waren Bild und Rahmen nicht immer zusammen.
'Gelegenheitssammler' hat übrigens vollkommen recht mit der Feststellung, dass es sich bei dem Rahmen um einen Graphikrahmen handelt und der Keilrahmen nur bis zur Hälfte im Falz sitzt.
Ich habe das BIld eben mal ausgerahmt um mir die Seiten genauer anzusehen. Das war nicht schwer, ich musste nur die Hakennägel etwas drehen. An drei der Seiten kann man teils nur eine weisse Grundierung erkennen, die an vielen Stellen abgeplatzt ist. Nur an der unteren Seite lässt sich etwas hellblaue/graue Farbe erkennen, die der Maler im unteren Teil des Bildes verwendet hatte.
An den Seiten ist die Leinwand nicht nur genagelt, sondern offenbar auch noch angeklebt, sie löst sich nirgends. Mir scheint es, das das Bildformat immer das jetzige Format hatte, es ist nicht verkleinert worden.

- Seitenrand 1.jpg (330.42 KiB) 592 mal betrachtet

- Seitenrand 2.jpg (345.84 KiB) 592 mal betrachtet

- Seitenrand 3.jpg (342.81 KiB) 592 mal betrachtet
Freut mich übrigens, dass dir das Bild gefällt, 'Gelegensheitssammler'!
Aber zwei Ungereimtheiten sehe ich noch:
Warum wurde die auf dem Kopf stehende Signatur nicht deckend übermalt, nachdem das Bild umgedreht und übermalt wurde? Wenn ich genau mit Lupe schaue, dann sehe ich, dass sich die Farbe der Signatur auf der obersten Schicht befindet.
Und warum hat der Maler nach der Übermalung keine neue Signatur aufgebracht?