:kissing: Dickes Danke, für den Motivationsschub.
Holzpflege - Öl & Wachs
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- Pontikaki Verified Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
SCHMUCK MACHT KUNST TRAGBAR
Marion Ongyert - Goldschmiedin/Elfenbeinschnitzerin -
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- Willi Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Nur so ne Frage: Musst du vor Ort arbeiten (mit Folie, Abdeckplane und so) oder kannst du das Ding in eine Werkstatt bewegen? Ich denke, davon hängt auch ein bisschen die Art der Methodik ab.
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- Pontikaki Verified Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Also, der Kleiderschrank hat dieses wunderbare französische System (sonne Art antikes IKEA;-)
und läßt sich leicht zerlegen und wieder zusammenbauen: Der Vitrinenschrank ließe sich nur von mindestens 3 Männern fortbewegen und muß also
im Schlafzimmer behandelt werden - seufz. Wobei sich zumindest die Türen leicht
rausnehmen lassen:
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Marion Ongyert - Goldschmiedin/Elfenbeinschnitzerin -
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- MaxS Offline
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Holzpflege - Öl & Wachs
Guten Abend,
weil oben "moderne" Lacke angesprochen wurden: Die wirkliche Bandbreite können wohl die Chemiker aus dem Labor eines Lackherstellers beschreiben. Es gibt heute verschiedenste ein- und mehrkomponentige Lacke auf Acryl-, PU-, NC-, Polyester-, Alkydharzbasis, wobei es natürlich innerhalb dieser Gruppen noch konventionell lösemittelbasierte und wasserbasierte Systeme gibt. Man ist dort an den Hersteller und seine Empfehlungen gebunden und kann im besten Fall mit viel Erfahrung auch mal Werte aus den Datenblätten optimieren.
Eine kleine Übersicht über den Stand vor ein paar Jahrzehnten gibt es z.B. in einem kleinen Fachbuch, das auch sonst recht interessant ist: "Holz-Oberflächenbehandlung" aus dem Verlag Hans Rösler - ich habe eine Ausgabe von 1979. Das bekommt man ab und zu recht günstig. Dort ist zum Beispiel sehr anschaulich dargestellt, dass es auch allerlei Mischprodukte gab, z.B. Mischpolituen aus Schellack und NC und natürlich auch Lacke, bei denen verschiedene Harze und Öle kombiniert wurden, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Dass solche Produkte dann Jahrzehnte später evtl. nicht mehr so schön aufzubereiten sind, war zum Zeitpunkt der Verarbeitung vermutlich nicht unbedingt ausschlaggebend für die Verwendung.
Wenn Nitroverdünnung den Lack löst, ist es vermutlich etwas einkomponentiges. NC-Lack ist oft sehr spröde und riecht charakteristisch und lässt sich praktischerweise sehr gut mit einer Parkettziehklinge oder einem ähnlichen Werkzeug entfernen. Bei den anderen 1K-Sachen fehlt mir die größere Erfahrung, Alkydharz- und Acryllacke sind aber idR zäher.
In manchen älteren Büchern findet sich die Empfehlung, die Oberfläche zuerst mit NC-Lack aufzubauen und dann abschließend mit Schellack zu polieren.
Bei ramponierten Stücken oder solchen, die eh schon für den Sperrmüll bereitgestellt wurden, würde ich bei Zweifeln an der Oberfläche und ihrem Aufbau eher zu einem sauberen Neuaufbau raten. Das ist für höherwertige Gegenstände und Kulturgüter natürlich meist indiskutabel und bei gutem Zustand außerdem unnötig.
Was die Schränke hier betrifft: viel Geduld und die Tipps von Idealist47 sind sicher gute Begleiter. Ich würde das Vorgehen unbedingt an einer möglichst unauffälligen Stelle erproben.
Viel Erfolg
Max
weil oben "moderne" Lacke angesprochen wurden: Die wirkliche Bandbreite können wohl die Chemiker aus dem Labor eines Lackherstellers beschreiben. Es gibt heute verschiedenste ein- und mehrkomponentige Lacke auf Acryl-, PU-, NC-, Polyester-, Alkydharzbasis, wobei es natürlich innerhalb dieser Gruppen noch konventionell lösemittelbasierte und wasserbasierte Systeme gibt. Man ist dort an den Hersteller und seine Empfehlungen gebunden und kann im besten Fall mit viel Erfahrung auch mal Werte aus den Datenblätten optimieren.
Eine kleine Übersicht über den Stand vor ein paar Jahrzehnten gibt es z.B. in einem kleinen Fachbuch, das auch sonst recht interessant ist: "Holz-Oberflächenbehandlung" aus dem Verlag Hans Rösler - ich habe eine Ausgabe von 1979. Das bekommt man ab und zu recht günstig. Dort ist zum Beispiel sehr anschaulich dargestellt, dass es auch allerlei Mischprodukte gab, z.B. Mischpolituen aus Schellack und NC und natürlich auch Lacke, bei denen verschiedene Harze und Öle kombiniert wurden, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Dass solche Produkte dann Jahrzehnte später evtl. nicht mehr so schön aufzubereiten sind, war zum Zeitpunkt der Verarbeitung vermutlich nicht unbedingt ausschlaggebend für die Verwendung.
Wenn Nitroverdünnung den Lack löst, ist es vermutlich etwas einkomponentiges. NC-Lack ist oft sehr spröde und riecht charakteristisch und lässt sich praktischerweise sehr gut mit einer Parkettziehklinge oder einem ähnlichen Werkzeug entfernen. Bei den anderen 1K-Sachen fehlt mir die größere Erfahrung, Alkydharz- und Acryllacke sind aber idR zäher.
In manchen älteren Büchern findet sich die Empfehlung, die Oberfläche zuerst mit NC-Lack aufzubauen und dann abschließend mit Schellack zu polieren.
Bei ramponierten Stücken oder solchen, die eh schon für den Sperrmüll bereitgestellt wurden, würde ich bei Zweifeln an der Oberfläche und ihrem Aufbau eher zu einem sauberen Neuaufbau raten. Das ist für höherwertige Gegenstände und Kulturgüter natürlich meist indiskutabel und bei gutem Zustand außerdem unnötig.
Was die Schränke hier betrifft: viel Geduld und die Tipps von Idealist47 sind sicher gute Begleiter. Ich würde das Vorgehen unbedingt an einer möglichst unauffälligen Stelle erproben.
Viel Erfolg
Max