Shop
Kontakt
Ankauf
Zum Inhalt

Familientruhe von 1734

Die faszinierende Welt antiker Möbel und Stilmöbel! 🕰️ Hier findest du alles, was dein Herz begehrt: Bestimmung von Stil und Alter, spannende Diskussionen über Möbelgeschichte, wertvolle Tipps zur Pflege und Restaurierung – und natürlich jede Menge Inspiration! Egal ob du stolzer Besitzer eines antiken Erbstücks bist, deine Wohnung mit Vintage-Möbeln einrichten möchtest oder einfach nur neugierig bist – hier bist du genau richtig!

Forumsregeln

Damit wir dir bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln, wenn du ein Möbelstück zur Beurteilung einstellst:

Bilder: Stelle gute Bilder des gesamten Objekts von mehreren Seiten zur Verfügung.
Nahaufnahmen: Mache Nahaufnahmen von allen Holzverbindungen, Beschlägen und eventuellen Besonderheiten.
Informationen: Teile alle vorhandenen Informationen zu Herkunft und Historie des Möbelstücks mit.

So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Möbelstück machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten. 😊

  • MrsMadden Offline
  • Reputation: 0

Familientruhe von 1734

Beitrag von MrsMadden »

Oh wow. Vielen Dank für die vielen Informationen. Leider kann ich gerade keine Bilder von den Beschlägen machen, da die Truhe noch eingelagert ist. Aber- alle Beschläge sind Original, es wurde nichts ausgetauscht und der Restaurator war ein Profi, der sich ausschließlich mit Möbeln aus dieser Zeit befasst. And den Seiten sind eiserne Tragegriffe. Die Truhe selber ist eine Flachdeckeltruhe. Ich denke, als die Truhe damals restauriert wurde, hat niemand daran gedacht einen Wert festzusetzen, da ja außer Frage stand, sie zu verkaufen.
Ich werde mich mal kundig machen, ob wir Vorfahren aus Dänemark hatten. Und ob sich etwas über Melchior Sunderup herausfinden lässr. Das hört sich alles sehr spannend an, zumal ja das Münsterland nicht allzu weit von Dänemark entfernt ist. Vielen Dank für die vielen Informationen :-)
  • Buchsammler Offline
  • Reputation: 0

Familientruhe von 1734

Beitrag von Buchsammler »

reas hat geschrieben: Donnerstag 25. Juli 2019, 22:10 Die Truhe ist aber so viel ich weiss ein Vorläufer der Kommode nicht vom Schrank oder habe ich was verwechselt?
Hierzu habe ich in den Kursunterlagen "Antiquitäten" von der Studiengemeinschaft Darmstadt folgendes gefunden:
In der Zeit des Jagens und Sammelns waren Menschen stets unterwegs. Sie besaßen keine feste Bleibe und waren nicht durch bewegliches Mobilar belastet Sie saßen auf dem Boden und schliefen in einem Bett aus Häuten oder Blättern. Unter einem einfachen Schutz oder in der Finsternis von Grotten, wo sie schliefen, befand sich vielleicht gerade ein Gegenstand, der eine Ähnlichkeit mit einem Möbelstück aufzuweisen hatte. Es war eine Kiste aus rohem Holz, in der die wenigen Kostbarkeiten und Gebrauchsgegenstände der Sippe aufgehoben wurden. Diese Kiste war nichts anderes, als ein ausgehöhltes Stück Baumstamm. Der "Deckel" war mit "Scharnieren" aus Rohleder befestigt. Ohne Zweifel hat man sich auch darauf gesetzt. Die Kiste unserer nomadisierenden Vorfahren war hiermit nicht nur Vorläufer eines Schrankes, sondern auch Vorläufer von Bank und Stuhl.
Lg. Thomas
  • Benutzeravatar
  • nux Offline
  • sehr erfahrenes Mitglied
  • Beiträge: 16119
  • Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
  • Reputation: 27237

Familientruhe von 1734

Beitrag von nux »

Buchsammler hat geschrieben: Freitag 26. Juli 2019, 10:47 Die Truhe ist aber so viel ich weiss ein Vorläufer der Kommode nicht vom Schrank oder habe ich was verwechselt?
Buchsammler hat geschrieben: Freitag 26. Juli 2019, 10:47 Hierzu habe ich in den Kursunterlagen "Antiquitäten" von der Studiengemeinschaft Darmstadt folgendes gefunden:
kann man auch bei wiki gucken dazu [Gäste sehen keine Links] ..."Neben der Entwicklung kommodenartiger Möbel aus dem Regal führten auch die Sockelschubladen der Truhe zu ähnlichem Mobiliar. Als im 15. Jahrhundert immer größere Truhen bevorzugt wurden, erhielten sie zunächst im Inneren kleine Fächer, Einlegekästen und schmale Tablare. Mit der Verbreitung der Schublade wurden die Truhen zunehmend mit Sockelschubladen, d. h. unten mit Außenschubladen ergänzt. Sie waren in der Renaissance in ganz Europa verbreitet. Besonders in England wurden sie unten mit zusätzlichen Schubladenreihen weiter erhöht. Diese Kombination von Kommode und Truhe heißt auf Englisch mule chest,[10] während dafür in anderen Sprachräumen keine spezielle Bezeichnung existiert. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts waren in England und Nordamerika, nebst dem frühen, noch spanisch anmutenden chest of drawers, auch aus dem mule chest reine Schubladenversionen entstanden, indem die obere Truhe weggelassen wurde. ..."

Schaut man analog zu Englisch (chest --> chest of drawers) bei Dänisch (auch Friesischen und Norwegisch so), kommt man auch dabei schon rein sprachverwandtschaftlich darauf: Truhe = kiste (vgl. oben im Text schon den 'kistenmaker' und dann eben 'dragkiste' eine (wörtlich übersetzt) Zugtruhe (von ziehen, drage ud/ut heraus ziehen - nicht Eisenbahn). Mit dem Hinweis, dass dänische Wörterbücher vor 1696 den Ausdruck 'Kommode' (noch) gar nicht beinhalten
[Gäste sehen keine Links]
[Gäste sehen keine Links] auch [Gäste sehen keine Links]
Interessant, dass der Ausdruck (auch wie im Englischen) bei antiken Möbeln auch so immer noch beibehalten und nicht Kommode verwendet wird [Gäste sehen keine Links]

Was also hat man eigentlich auf Deutsch vor 'Kommode' genau gesagt'? gab es eine spezielle Bezeichnung? :thinking:
  • Buchsammler Offline
  • Reputation: 0

Familientruhe von 1734

Beitrag von Buchsammler »

Danke Nux für die ausführliche Erklärung - echt top :+1:

Lg. Thomas
Zurück zu „Antike Möbel und interessante Stilmöbel 🛋️🕯️“